Żaklin Nastić – Wikipedia

Żaklin Nastić, 2019

Żaklin Jadwiga Sarah Nastić (geborene Grinholc; * 29. Januar 1980 in Gdynia) ist eine polnisch-deutsche Politikerin (seit 2024 BSW, zuvor Die Linke). Sie ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags.

Żaklin Nastić kam 1990 aus Polen nach Hamburg und lebte einige Zeit in Flüchtlingsunterkünften im Hamburger Hafen. Im Jahr 2000 machte sie ihr Abitur in Hamburg an der Geschwister-Scholl-Schule und studierte danach Slawistik.[1]

Ihre Familie hat nach eigenen Angaben polnische, deutsche, kaschubische und jüdische Wurzeln. Nastić besitzt neben der deutschen auch weiterhin die polnische Staatsbürgerschaft. Sie lebt in Hamburg und ist laut eigenen Angaben von 2022 geschieden und hat zwei Kinder.[2]

Politik und Partei

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Żaklin Nastić mit Krone-Schmalz und Wagenknecht (Berlin, 2023)

Nastić trat der Partei Die Linke im Jahr 2008 bei. Im Jahr 2011 errang sie ein Mandat in der Bezirksversammlung Eimsbüttel und gehörte ihr bis 2017 an. Von 2016 bis September 2022 war sie Landessprecherin (entspricht dem Landesvorsitz) ihrer Partei in Hamburg.[3]

Im Jahr 2017 rückte sie für die aus gesundheitlichen Gründen ausgeschiedene Inge Hannemann in die Hamburgische Bürgerschaft nach. Bei der Bundestagswahl 2017 erhielt sie als Direktkandidatin im Bundestagswahlkreis Hamburg-Eimsbüttel 10,4 % der Stimmen. Da sie bei der Bundestagswahl ein Mandat über die Landesliste errang, legte sie ihr Bürgerschaftsmandat nieder.[4]

Seit 2018 war Nastić Mitglied im Bundesvorstand der Linken und wurde im Oktober 2020 erneut zur Landessprecherin der Partei Die Linke Hamburg gewählt.[5]

Im 19. Deutschen Bundestag war Nastić ordentliches Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke. Sie gehört als stellvertretendes Mitglied dem Ausschuss für Inneres und Heimat sowie dem Unterausschuss Vereinte Nationen, Internationale Organisationen und Globalisierung an und ist stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Polnischen sowie der Deutsch-Südosteuropäischen Parlamentariergruppe.[6]

Im 20. Deutschen Bundestag bestimmte die Fraktion Die Linke sie erneut zur Sprecherin für Menschenrechte, außerdem ist sie Obfrau im Verteidigungsausschuss.[7][8]

Im Oktober 2023, mit der Vorstellung des Vereins BSW – Für Vernunft und Gerechtigkeit, trat Nastić mit neun weiteren Bundestagsabgeordneten aus der Linkspartei aus. Sie wurde im Januar 2024 Mitglied der neugegründeten Partei BSW, die aus dem Verein hervorging.[9] Nastić baut in Hamburg die Wagenknecht-Partei auf.[10][11][12]

Im Oktober 2024 berichtete Correctiv über die Beschäftigung von Andreja Lović als Mitarbeiter Nastićs. Dieser habe als „serbisch-deutscher Nationalist“ unter anderem an einer Konferenz Alexander Dugins teilgenommen. Nastić habe nach einer Correctiv-Anfrage den Namen ihres Mitarbeiters von ihrer Website gelöscht und mitgeteilt, dass sein Arbeitsverhältnis Ende Oktober 2024 ende, sich jedoch auf Nachfrage zu den Hintergründen nicht geäußert.[13]

Commons: Zaklin Nastic – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Marco Carini: Die Aufsteigerin. In: taz.de, 24. März 2021, abgerufen am 24. März 2021.
  2. Eigene Homepage – Über mich. (Memento vom 26. November 2022 im Internet Archive) In: zaklinnastic.de, 4. Oktober 2022.
  3. Jens Meyer-Wellmann: Ein Eklat und bitterböse Abrechnungen bei Hamburgs Linken. In: Hamburger Abendblatt. 10. September 2022, abgerufen am 17. Oktober 2024 (Artikelanfang frei abrufbar).
  4. Dr. Kurt Duwe ist neuer Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft. (Memento vom 10. November 2017 im Internet Archive) In: hamburgische-buergerschaft.de, 8. November 2017, abgerufen am 9. November 2017.
  5. Nastic und Taheri neue Landessprecher der Hamburger Linken. (Memento vom 31. Oktober 2020 im Internet Archive) In: rtl.de, RTL interactive GmbH, 18. Oktober 2020, abgerufen am 28. Oktober 2020 (Quelle: DPA).
  6. @1@2Vorlage:Toter Link/www.bundestag.deDeutscher Bundestag – Abgeordnete. (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2024. Suche in Webarchiven) In: bundestag.de, abgerufen am 16. Oktober 2020.
  7. Żaklin Nastić. (Memento vom 28. Juni 2022 im Internet Archive) In: Die Linke im Bundestag, abgerufen am 2. Mai 2022.
    Żaklin Nastić. In: Die Linke im Bundestag, Archiv der Linksfraktion bis 5. Dezember 2023, abgerufen am 17. Oktober 2024.
  8. Żaklin Nastić, Die Linke, Angehörigenpflegerin. (Memento vom 19. Juni 2022 im Internet Archive) Deutscher Bundestag, abgerufen am 3. Mai 2022.
  9. Spaltung der Linkspartei vollzogen: Wagenknecht und Co. treten aus. In: Die Tageszeitung. 23. Oktober 2023, abgerufen am 23. Oktober 2023.
  10. Michael Wendland: BSW gründet Landesverband in Hamburg. kloenschnack.de, 26. September 2024, abgerufen am 13. Oktober 2024.
  11. Jens Meyer-Wellmann: Die Linke Hamburg schrumpft: Wagenknechts BSW nun auch in Bürgerschaft? In: Hamburger Abendblatt. 2. Juli 2024, abgerufen am 13. Oktober 2024.
  12. Christoph Twickel: Die Statthalterin. Die Ex-Linke Żaklin Nastić soll in Hamburg die Wagenknecht-Partei aufbauen. Wer ist die Frau? In: Zeit Online. 5. Februar 2024, abgerufen am 17. Oktober 2024 (Artikelanfang frei abrufbar).
  13. Shammi Haque, Leon Ueberall, Alexej Hock, Justus von Daniels: Mitarbeiter der BSW-Mitgründerin Nastic ist prorussischer Nationalist. In: correctiv.org. 17. Oktober 2024, abgerufen am 19. Oktober 2024.