Albtal mit Seitentälern (FFH-Gebiet) – Wikipedia
FFH-Gebiet „Albtal mit Seitentälern“ | ||
Moosalbtal | ||
Lage | Zehn Städte und Gemeinden in den Landkreisen Karlsruhe, Rastatt, Calw und Enzkreis in Baden-Württemberg, Deutschland | |
Kennung | DE-7116-341 | |
WDPA-ID | 555521880 | |
Natura-2000-ID | DE7116341 | |
FFH-Gebiet | 27,366 km² | |
Geographische Lage | 48° 51′ N, 8° 27′ O | |
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Einrichtungsdatum | 11. Januar 2019 | |
Verwaltung | Regierungspräsidium Karlsruhe |
Das FFH-Gebiet Albtal mit Seitentälern ist ein im Jahr 2005 durch das Regierungspräsidium Karlsruhe nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-7116-341) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 12. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), wurde das Schutzgebiet ausgewiesen.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das aus zahlreichen Teilgebieten bestehende, rund 2.737 Hektar große FFH-Gebiet gehört zu den Naturräumen 150-Schwarzwald-Randplatten, 151-Grindenschwarzwald und Enzhöhen und 152-Nördlicher Talschwarzwald innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 15-Schwarzwald. Es liegt zwischen Waldbronn und Bad Herrenalb und erstreckt sich über die Markungen von zehn Städten und Gemeinden.
Landkreis Calw:
- Bad Herrenalb: 246,29 ha = 9 %
- Dobel: 82,0966 ha = 3 %
Landkreis Karlsruhe:
- Ettlingen: 164,1933 ha = 6 %
- Karlsbad: 437,8489 ha = 16 %
- Malsch: 191,5589 ha = 7 %
- Marxzell: 1176,719 ha = 43 %
- Waldbronn: 54,7311 ha = 2 %
Landkreis Rastatt:
Enzkreis:
- Straubenhardt: 191,5589 ha = 7 %
Beschreibung und Schutzzweck
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei den tief eingeschnittenen Wiesentälern der Alb und ihrer Zuflüsse (einschließlich der Hochlagen-Wiesen der Albtalplatten) handelt es sich um einen typischen Ausschnitt des Nordschwarzwalds mit Erlen-Eschenwäldern, Borstgrasrasen, feuchte Hochstaudenfluren, Flachland-Mähwiesen, Silikatfelsen und Hainsimsen-Buchenwäldern. Ergänzt um ehemalige Rodungsflächen, kulturhistorisch bedeutende Wässerwiesen im Moosalbtal, alte Mühlen und eindrucksvolle Felsbildungen.
Lebensraumklassen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten](allgemeine Merkmale des Gebiets) (prozentualer Anteil der Gesamtfläche)
Angaben gemäß Standard-Datenbogen aus dem Amtsblatt der Europäischen Union
N10 – Feuchtes und mesophiles Grünland | 40 % | |||
N15 – Anderes Ackerland | 1 % | |||
N16 – Laubwald | 26 % | |||
N17 – Nadelwald | 7 % | |||
N19 – Mischwald | 24 % | |||
N21 – Nicht-Waldgebiete mit hölzernen Pflanzen | 2 % | |||
Lebensraumtypen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 12. Oktober 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:
EU Code | Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) | Kurzbezeichnung | Hektar |
---|---|---|---|
3150 | Natürliche eutrophe Seen mit einerVegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions | Natürliche nährstoffreiche Seen | 0,20 |
3260 | Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion | Fließgewässer mit flutender Wasservegetation | 10,50 |
6230 | Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden | Artenreiche Borstgrasrasen | 6,19 |
6410 | Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) | Pfeifengraswiesen | 2,17 |
6430 | Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe | Feuchte Hochstaudenfluren | 1,56 |
6510 | Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorbaofficinalis) | Magere Flachland-Mähwiesen | 503,67 |
8150 | Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas | Silikatschutthalden | 0,08 |
8220 | Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation | Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation | 1,08 |
8310 | Nicht touristisch erschlossene Höhlen | Höhlen und Balmen | 0,01 |
9110 | Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) | Hainsimsen-Buchenwald | 413,20 |
9180 | Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion | Schlucht- und Hangmischwälder | 1,10 |
9410 | Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea) | Bodensaure Nadelwälder | 0,60 |
91E0 | Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) | Auenwälder mit Erle, Esche, Weide | 15,00 |
Zusammenhängende Schutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das FFH-Gebiet besteht aus zahlreichen Teilgebieten. Es überschneidet sich nahezu vollständig mit mehreren Landschaftsschutzgebieten und liegt vollständig im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Innerhalb des Gebiets liegt das Naturschutzgebiet 2178-Albtal und Seitentäler.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Datenauswertebogen und Karte im Steckbrief des FFH-Gebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- Standarddatenbogen für das FFH-Gebiet „Albtal mit Seitentälern“
- Steckbrief des Natura 2000 Gebiets 7116-341 Albtal mit Seitentälern (FFH-Gebiet) beim Bundesamt für Naturschutz