Atlas Air – Wikipedia

Atlas Air
Logo der Atlas Air
Boeing 747-400F der Atlas Air
IATA-Code: 5Y
ICAO-Code: GTI
Rufzeichen: GIANT
Gründung: 1993
Sitz: Purchase, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Heimatflughafen: Miami
ISIN: US0491642056
IATA-Prefixcode: 369
Allianz: Atlas Air Worldwide Holdings
Flottenstärke: 100
Ziele: national und international
Website: www.atlasair.com

Atlas Air ist eine US-amerikanische Charterfluggesellschaft mit Sitz in Purchase (New York). Sie betreibt einen weltweiten ACMI- und Charterbetrieb. Alleingesellschafterin ist die Atlas Air Worldwide Holdings (AAWW).

Eine Boeing 747-200 der Atlas Air
Atlas Air führt die Flugoperationen der B747LCF durch.
Eine Boeing 747-8 der Atlas Air

Atlas Air wurde 1993 von Michael Chowdry gegründet, der einen großen Bedarf an Kapazitäten im internationalen Luftfrachtmarkt sah. Zu jener Zeit wurde dieser größtenteils als Nebenprodukt von Passagierfluggesellschaften bedient. Das Angebot für sperrige Güter im Langstreckenbereich war sehr beschränkt. Der Betrieb wurde im selben Jahr mit einer Boeing 747-200F im Auftrag von China Airlines aufgenommen. Das Geschäft expandierte so schnell, dass vier Jahre später eine Bestellung von 10 Maschinen des Typs Boeing 747-400F mit einer Option für weitere 10 Flugzeuge erfolgte. Der Bedarf an Frachtkapazitäten wuchs weiterhin so stark, dass Atlas Air 1998 weitere 12 Exemplare der Boeing 747-400 bestellte. Ende 2000 umfasste die Frachterflotte 36 Flugzeuge.

Im Jahr 2001 wurde die AAWW gegründet, die im November 2001 von der GE Capital Aviation Services (GECAS) die im Frachtliniendienst tätige Polar Air Cargo erwarb. Durch diesen Erwerb konnte Atlas Air ihren Kunden die Auswahl zwischen ACMI-Leasing- und Liniendiensten anbieten.

Seit August 2010 betreibt Atlas Air für Boeing vier Boeing 747-400LCF „Dreamlifter“ für den Transport von Bauteilen der Boeing 787. Diese sind jedoch nicht unter dem Namen „Atlas Air“ gelistet und daher nicht in der unten stehenden Tabelle aufgeführt.

Im September 2011 bestellte Atlas Air drei ihrer ursprünglich 12 bestellten Boeing 747-8F aufgrund mangelnder Leistungsdaten der ersten gefertigten Exemplare wieder ab.[1]

Im Jahr 2021 bestellte Atlas Air vier Boeing 747-8F,[2] welche unter anderem die letzte gebaute Boeing 747 beinhaltete. Sie wurde am 31. Januar 2023 ausgeliefert.[3][4]

Am 4. August 2022 wurde die Übernahme der Atlas Air durch eine Investorengruppe für 5,2 Mrd. US-Dollar (etwa 4,81 Mrd. Euro) angekündigt.[5]

Atlas Air hat ihre Basis am internationalen Flughafen Miami (IATA-Code: MIA) und fliegt im Auftrag anderer Fluggesellschaften mehr als 400 Ziele in rund 120 Ländern an. Das Unternehmen bietet einerseits ACMI-Leistungen und Charterflüge im Auftrag anderer Fluggesellschaften an, daneben werden auch eigenständig Frachtflüge zwischen Miami und verschiedenen Flughäfen in Südamerika angeboten. Bei ACMI-Leistungen mietet der Kunde das Flugzeug inklusive Besatzung, Wartung und Versicherung an, wobei die Flüge nach Wunsch unter dem Rufzeichen des Kunden durchgeführt werden können. Die Maschinen können wahlweise in der Bemalung des Kunden geflogen werden, lediglich ein Aufkleber mit der ungefähren Größe DIN A2 und der Aufschrift „operated by Atlas Air“ weist auf Atlas Air als Betreiber hin. Zu den Kunden der Atlas Air gehören unter anderem Air New Zealand, British Airways, Emirates, FedEx, Korean Air, LATAM Airlines, Lufthansa, Panalpina, Qantas Airways und TAAG Angola Airlines.

Aktuelle Flotte

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Mit Stand Mai 2024 besteht die Flotte der Atlas Air aus 100 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 22,4 Jahren:[6]

Flugzeugtyp Anzahl bestellt Anmerkungen Durchschnittsalter
Boeing 737-800BCF 008 betrieben für Amazon Prime Air 20,5 Jahre
Boeing 747-400 048 24,2 Jahre
Boeing 747-400F
Boeing 747-400LCF Dreamlifter; betrieben für Boeing
Boeing 747-8F 010 N863GT ist die letzte je gebaute Boeing 747 7,5 Jahre
Boeing 767-300ER 027 29,4 Jahre
Boeing 767-300ERF 17 betrieben für Amazon Prime Air
Boeing 777F 007 6,0 Jahre
Gesamt 100 22,4 Jahre

Ehemalige Flugzeugtypen

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  • Am 24. Januar 2005 rollte eine aus Dubai kommende Boeing 747-200F bei der Landung auf dem Flughafen Düsseldorf über die Landebahn hinaus. Das Triebwerk 2 brannte aus, und an der Maschine kam es zu schweren strukturellen Beschädigungen. Die drei Besatzungsmitglieder blieben unverletzt. Das Flugzeug wurde 15 Monate nach dem Unfall abgewrackt.[7] Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung stellte in ihrem Untersuchungsbericht fest, dass „der Flugunfall ... darauf zurückzuführen (ist), dass die an die Besatzung übermittelten Bremswerte nicht den Bedingungen entsprachen, die sich infolge des starken Schneefalls seit der letzten Messung auf der Piste ergeben hatten.“[8]
Eine Boeing 767-300 der Atlas Air, ähnlich der 2019 abgestürzten
Commons: Atlas Air – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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  1. flugrevue.de – Atlas Air bestellt drei 747-8F ab (Memento vom 2. Oktober 2011 im Internet Archive) abgerufen am 15. Mai 2023
  2. Atlas Air Worldwide Purchases Four Boeing 747-8 Freighters. boeing.com, 12. Januar 2020, abgerufen am 19. Januar 2023.
  3. „Königin der Lüfte“ am Ende: Letzte Boeing 747 wird ausgeliefert. handelsblatt.com, 7. Dezember 2022, abgerufen am 19. Januar 2023.
  4. Boeings letzte 747: Die „Königin der Lüfte“ nimmt Abschied. merkur.de, 1. Februar 2023, abgerufen am 1. Februar 2023.
  5. Atlas Air wird für 5,2 Milliarden US-Dollar an eine Investorengruppe verkauft. aeroflap.com.br, 4. August 2022, abgerufen am 19. Januar 2023.
  6. Atlas Air Fleet Details and History. In: planespotters.net. 23. Mai 2024, abgerufen am 23. Mai 2024 (englisch).
  7. Endstation Düsseldorf (Memento vom 14. November 2010 im Internet Archive) abgerufen am 15. Mai 2023
  8. Jens Friedemann u. a.: Untersuchungsbericht – BFU AX001-05. (PDF) In: Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung. 18. Oktober 2013, abgerufen am 24. Februar 2019.
  9. Stefan Eiselin: Dreamlifter konnte wieder starten. In: Aerotelegraph. 21. November 2013, abgerufen am 24. Februar 2019.
  10. Boeing-Koloss erreicht richtigen Flughafen. In: sueddeutsche.de. 22. November 2013, abgerufen am 14. Juni 2018.
  11. Simon Hradecky: Crash: Atlas B763 at Houston on Feb 23rd 2019, lost height on approach. In: Aviation Herald. 23. Februar 2019, abgerufen am 24. Februar 2019 (englisch).
  12. Boeing 767 von Prime Air (Atlas Air) abgestürzt. In: Austrianwings. 23. Februar 2019, abgerufen am 23. Februar 2019.