Briest (Adelsgeschlecht) – Wikipedia

Wappen derer von Briest

Briest ist der Name eines alten, erloschenen, magdeburgischen Adelsgeschlechts, das sich frühzeitig auch in Brandenburg ausbreitete.

Das Geschlecht erschien urkundlich erstmals zwischen 1368 und 1380 mit den Knappen Heinrich, Klaus und Gebhard von Briest.[1] Das Stammhaus Briest war das gleichnamige Gut im ehemaligen Landkreis Jerichow II, in welchem Bähne schon 1446 und Schmetzdorf 1477 der Familie zustanden. In West-Havelland besaß das Geschlecht bereits 1451 Premnitz. Die Güter Bamme und Nennhausen blieben von 1682 bis zum Erlöschen des Stammes 1822 in der Familie.[2] Die Familie hinterließ Spuren in der Historie und erbaute Schloss Nennhausen. Bauherr war Georg Christoph von Briest.[3]

Das Wappen zeigt in Silber einen blauen Anker zwischen zwei roten Rosen. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken eine nach hinten abhängende, rot gestulpte silberne Mütze zwischen zwei dürren natürlichen Baumästen, die außen je mit zwei gestielten roten Rosen besteckt sind.

Dessen Bruder August[4] Siegmund von Briest (1702–1771)[5] war mit Augusta Dorothea Louise Cordula von Rohr (1709–1768) verheiratet. Deren Sohn war der letzte des Geschlechts:

  • Philipp Friedrich August Wilhelm von Briest (1749–1822), Rittmeister a. D.

er hatte drei Töchter:

Theodor Heinrich von Rochow, ein Enkel Philipp Friedrich August Wilhelms von Briest, erhielt am 20. April 1816 die Genehmigung zur Mitführung des Briestschen Namens. Da seine Ehe jedoch ohne Söhne blieb, erlosch mit seinem Tode am 19. April 1854 der Name endgültig.[6]

Theodor Fontane gab seinem Roman den Namen Effi Briest. Als Vorfahre der imaginären Heldin wird dort jedoch ausdrücklich der Landrat Jakob Friedrich von Briest (1631–1703) genannt, von dem es im Achten Kapitel heißt, er sei jener Briest, „der am Tag vor der Fehrbelliner Schlacht den Überfall von Rathenow ausführte“.[7]

  • v. Zedlitz-Neukirch: Neues preußisches Adels-Lexicon. Erster Band. Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836, S. 310; books.google.de
  • v. Zedlitz-Neukirch: Neues preußisches Adels-Lexicon. Supplement-Band, Leipzig 1839, S. 74; books.google.de
  • Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Zweiter Band. Leipzig 1860, S. 73; books.google.de
  • Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon: Band II, Band 58 der Gesamtreihe GHdA: C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1974, S. 110. ISSN 0435-2408

Einzelnachweise

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  1. Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band II, Band 58 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn, S. 110. ISBN 3-7980-0758-6.
  2. Ernst Heinrich Kneschke, Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Zweiter Band, Friedrich Voigt, Leipzig 1860, S. 73.
  3. Almut Andreae, Udo Geiseler (Hrsg.): Die Herrenhäuser des Havellandes. Eine Dokumentation ihrer Geschichte bis in die Gegenwart. Online-Ressource Auflage. Nennhausen. Lukas Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86732-998-9, S. 212–213 (google.de).
  4. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Schüler-und Alumnatsverzeichnis. I von IV, Zögling-RA-No. 144. Selbstverlag. Gedruckt in der Buchdruckerei P. Riemann, Belzig / Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 26 (staatsbibliothek-berlin.de).
  5. August Siegmund von Briest bei worldhistory.de
  6. Arno Schmidt: Fouqué und einige seiner Zeitgenossen. Biographischer Versuch. Verlag Bläschke, Darmstadt 1958, S. 505.
  7. Theodor Fontane: Effi Briest. Achtes Kapitel.