Burgruine Zwingenstein – Wikipedia

Burgruine Zwingenstein
Burgruine Zwingenstein

Burgruine Zwingenstein

Alternativname(n) Burg Zwingenstein, Schloss Zwingenstein, Castel Zwingenstein, Weitner Schloss
Staat Italien
Ort Ritten
Entstehungszeit 13. Jahrhundert
Burgentyp Hügelburg
Erhaltungszustand Ruine
Geographische Lage 46° 30′ N, 11° 26′ OKoordinaten: 46° 30′ 13,4″ N, 11° 25′ 57,1″ O
Höhenlage 930 m s.l.m.
Burgruine Zwingenstein (Südtirol)
Burgruine Zwingenstein (Südtirol)

Zwingenstein ist eine Burgruine bei Unterinn in der Gemeinde Ritten in Südtirol. Von der Ministerialenburg blieben lediglich Mauerreste erhalten.

Der Burghügel gilt als uralte Siedlungsstätte, wie zahlreiche Bodenfunde aus der Bronze- und Eisenzeit belegen. Erste Besiedlungsspuren finden sich in der Jungsteinzeit. Jüngere Ausgrabungen konnten die Existenz eines rätischen Wohnhauses aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. nachweisen.[1] Am Ende der Eisenzeit wurde das bis dahin besiedelte Areal aufgegeben. In der Römerzeit existierte in der Nähe, bei der Kirche St. Sebastian auf der Weit, ein Bestattungsplatz, bei dem man römische Urnengräber fand. Auf der Hügelkuppe entstand Anfang des 13. Jahrhunderts an einem strategisch wichtigen Stützpunkt die Burg Zwingenstein zur Kontrolle der an dem Burghügel vorbeiführenden Brennerstraße (Kaiserweg). Sie war namengebender Stammsitz der Herren von Zwingenstein, Ministerialen der Bischöfe von Trient als Inhaber der Burghut. Die ersturkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1258, als ein dominus Nicolaus de Twingenstain genannt wird.[2] Graf Meinhard II. ließ die Burg 1276 belagern und zerstören. Das Geschlecht der Zwingenstein ist im frühen 16. Jahrhundert erloschen, aber noch 1483/84 mit Cristoff Zwingenstainer landrichter zu Griess vnd Botzen bezeugt.[3] Das Stammwappen wird heute von Ritten als Gemeindewappen geführt. Am 3. Juli 1989 erfolgte die Unterschutzstellung der Ruine von Seiten des Südtiroler Landesdenkmalamtes.

Von der kleinen mittelalterlichen Ministerialenburg blieben lediglich auf der Hügelspitze einige, wenige Mauerreste erhalten. Umgeben sind sie von einem inneren prähistorischen Ringwall. Weiter unterhalb liegt der ursprünglich als Befestigung des Hügelplateaus dienende, äußere Wall.[4]

  • Andreas Putzer: Die Besiedelung des Burghügels Zwingenstein. In: Der Schlern. 85 Jahrgang, Heft 1. Athesia, Januar 2011, S. 18–31 (academia.edu).
  • Paul Mayr: Zwingenstein. In: Oswald Trapp (Hrsg.), Tiroler Burgenbuch. VIII. Band: Raum Bozen. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1989, ISBN 978-88-7014-495-6, S. 11–16.
  • Josef Weingartner: Burgruine Zwingenstein. In: Die Kunstdenkmäler Südtirols, Bd. 1: 1. T. Ritten, Sarntal, Tschöggelberg. 2. T. Bozen. 3. T. Überetsch, Unterland und Regglberg. E. Hölzel, 1929, S. 34.
Commons: Zwingenstein Castle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Archäologischer Spaziergang zur Burgruine Zwingenstein bei Unterinn. In: news.provinz.bz.it. Abgerufen am 18. August 2024.
  2. Martin Bitschnau: Burg und Adel in Tirol zwischen 1050 und 1300: Grundlagen zu ihrer Erforschung (= Mitteilungen der Kommission für Burgenforschung und Mittelalterarchäologie. Sonderbd. 1). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983. ISBN 3-7001-0520-7, S. 510.
  3. Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 2. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2008, ISBN 978-88-901870-1-8, S. 183 f., Nr. 1209 u. 1213.
  4. Anthropologische Gesellschaft in Wien: Mittheilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien. F. Berger & Söhne, 1920, S. 63.