Erhard Janotta – Wikipedia

Erhard Janotta (* 16. März 1887 in Protschkenhain, Landkreis Schweidnitz; † 5. März 1949 in Hof) war ein deutscher Politiker (SPD).

Nach dem Besuch der Volksschule war Erhard Janotta als Arbeiter tätig. Er trat in die SPD ein und fungierte von Mai 1919 bis 1933 als Parteisekretär für den Bezirk Mittel- und Oberschlesien in Breslau und Trebnitz, dem er in den 1920er Jahren als Vorstandsmitglied angehörte. Von 1922 bis 1933 war er Mitglied des zentralen Parteiausschusses. Darüber hinaus verfügte er über ein Aufsichtsratsmandat in der Schlesischen Baugesellschaft.

Janotta war von 1926 bis 1933 Stadtverordneter in Trebnitz. Er gehörte dem Kreistag des Landkreises Trebnitz an und war Mitglied des Provinziallandtages sowie des Provinzialausschusses von Niederschlesien. Im Mai 1928 wurde er als Abgeordneter in den Preußischen Landtag gewählt, dem er bis März 1933 angehörte. Im Parlament vertrat er den Wahlkreis 7 (Breslau).

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Janotta überwacht. Ab 1933 übte er eine Tätigkeit als Versicherungsvertreter aus. 1944 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, nahm als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil und geriet zuletzt in US-amerikanische Gefangenschaft.[1]

Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft ging er als Heimatvertriebener zunächst in die Sowjetische Besatzungszone. Kurz danach ließ sich in Hof nieder, wo er ab 1945 als Grenzkommissar für das Flüchtlingswesen fungierte.

  • Martin Schumacher: Das Ende der Parlamente 1933 und die Abgeordneten der Landtage und Bürgerschaften der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933–1945. Droste, Düsseldorf 1995, S. 74.
  • Ernst Kienast (Bearb.): Handbuch für den Preußischen Landtag. Ausgabe für die 3. Wahlperiode. R. v. Decker’s Verlag (G. Schenck), Berlin 1928. S. 540.

Einzelnachweise

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  1. Sozialistische Mitteilungen. Nr. 82. Januar 1946, abgerufen am 17. April 2015.