Georg Marischka – Wikipedia

Georg Marischka, 1953

Georg Marischka (* 29. Juni 1922 in Wien; † 9. August 1999 in München) war ein österreichischer Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor bei Film und Fernsehen.

Er war der Sohn des Schauspielers, Sängers, Regisseurs und Drehbuchautors Hubert Marischka und dessen zweiter Ehefrau, der Kostümbildnerin Lilian „Lilly“ Karczag, Tochter des Theaterdirektors Wilhelm Karczag. Sein Halbbruder Franz Marischka und sein Onkel Ernst Marischka waren ebenfalls beim Film tätig.

Da seine Mutter nur als „Halbjüdin“ galt und er selbst somit nur als „Vierteljude“, war er nach dem „Anschluss Österreichs“ weniger von den Nürnberger Gesetzen betroffen als sein Halbbruder Franz, der als „Halbjude“ klassifiziert wurde. Von 1943 bis Ende des Krieges saß er wegen „öffentlicher Herabsetzung nationaler Belange“ in Gestapo-Haft. Von seinem Vater für tot gehalten, tauchte Marischka nach Kriegsende in einem französischen Gefangenenlager in Chartres auf.

Seine erste Arbeit beim Film war die Regie-Assistenz bei Willi Forsts 1942 erschienenem Film Wiener Blut. Erst 1949 folgte seine zweite Regie-Assistenz, diesmal bei Gustav Ucickys Der Seelenbräu. Im Jahr 1950 wirkte er erstmals an einem Drehbuch mit für den damaligen Skandalfilm Die Sünderin von Willi Forst. Er debütierte 1951 als Regisseur mit dem Film Der fidele Bauer. Ein früher Karrierehöhepunkt entstand in der Zusammenarbeit mit O. W. Fischer für die Filme Hanussen, Peter Voss – der Held des Tages und Mit Himbeergeist geht alles besser.

In den 1960er-Jahren kam jedoch seine Karriere schon fast zum Erliegen. Während der Welle der Karl-May-Filme dieser Zeit konnte Marischka, der als Karl-May-Experte galt, zwar an einigen Drehbüchern mitarbeiten, erhielt aber keinen Regieauftrag. Als es ihm nicht gelang, den Produzenten Artur Brauner zu gewinnen, produzierte er mit seinem Bruder Franz Das Vermächtnis des Inka selbst und übernahm die Regie. Das aufwändige Projekt geriet jedoch zu einem Misserfolg.

Ende der 1960er-Jahre kehrte er dann als schwergewichtiger Schauspieler zum Film zurück. In deutschen wie in internationalen Produktionen spielte er oft hartherzige, taffe Geschäftsleute oder hohe Chargen von Wirtschaft, Polizei und Justiz.

In den 1990er-Jahren war er in zwei durchgehenden Serienrollen präsent: In Der Bergdoktor als Xaver Zirngiebel und als Bürgermeister und Sägewerksbesitzer Franz (später Georg) Walzinger in Forsthaus Falkenau. Außerdem hatte er mehrere Gastauftritte in den verschiedensten TV-Serien wie Ein Schloß am Wörthersee, SOKO 5113, Jörg Preda berichtet (mit Pinkas Braun), Paul Temple (mit Francis Matthews und Ros Drinkwater) u. a.

Als Charakterdarsteller war er 1984 in einer Nebenrolle in Eine blassblaue Frauenschrift von Axel Corti (nach der Novelle von Franz Werfel) zu sehen, wo er einen hinterhältig-verlogenen Beamten des Wiener Unterrichtsministeriums verkörperte.

Marischka hatte drei Kinder: Aus der Ehe mit Ingeborg Schöner gingen zwei Töchter – Radio-Moderatorin Juliette Marischka und Schauspielerin Nicole Marischka – hervor. Aus der Beziehung mit Schauspielerin Evelin Bey stammt Tochter Carolin, die bis Mitte der 1990er Jahre ebenfalls als Schauspielerin tätig war.

Grabstätte von Georg Marischka

Georg Marischkas Grab befindet sich auf dem Nordfriedhof in München (Grab Nr. 115-U-18).[1]

Regie-Assistent

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Schauspieler (Auswahl)

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Regisseur (Auswahl)

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Schauspieler (Auswahl)

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Drehbuchautor (Auswahl)

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  • 1972: Plonk
  • Franz Zwetschi Marischka: Immer nur lächeln. Geschichten und Anekdoten von Theater und Film. Amalthea, Wien 2001, ISBN 978-3-85002-442-6.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 276.
  • Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Mit einem Geleitwort von Paul Spiegel. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 237.

Einzelnachweise

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  1. knerger.de: Das Grab von Georg Marischka