Grabserberg – Wikipedia
Grabserberg | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | St. Gallen (SG) | |
Wahlkreis: | Werdenberg | |
Politische Gemeinde: | Grabs | |
Postleitzahl: | 9472 | |
Koordinaten: | 750237 / 227068 | |
Höhenbereich: | 555–940 m ü. M. | |
Fläche: | 2,273 km²[1] | |
Einwohner: | 600 [2] | |
Einwohnerdichte: | 264 Einw. pro km² | |
Website: | www.evgrabserberg.ch | |
Grabserberg | ||
Karte | ||
Grabserberg, ostschweizerdeutsch der Grapserbèreg oder Bèreg,[1] ist eine Ortschaft in der politischen Gemeinde Grabs im Werdenberg im Kanton St. Gallen in der Schweiz.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Grabserberg ist eine Streusiedlung westlich von Grabs mit den Weilern Forst , Lehn und Schluss . Er befindet sich auf der Ostabdachung der Churfirsten-Alvier-Gruppe.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Grabserberg wurde 1463 als Grapsserberg erstmals urkundlich erwähnt.[1] 1517 kam der Grabserberg mit der übrigen Grafschaft Werdenberg bis 1798 durch Kauf als Landvogtei unter glarnerische Herrschaft. Von jeher waren die Bewohner nach Grabs kirchgenössig. 1529 setzten die Glarner in Grabs die Reformation durch.[3]
1803 wurde der Grabserberg zusammen mit Stauden und Werdenberg Teil der neu erhobenen politischen Gemeinde Grabs. Bis zum Aufkommen der Stickereiindustrie um 1880 zwangen wirtschaftliche Gründe viele Grabserberger zur Auswanderung.[3] Während den beiden Weltkriegen wurde im Hochmoor Gamperfin Torf abgebaut.[4] Nebst der Milchwirtschaft war früher auch der Obstbau von Bedeutung. Seit 1947 besteht im Grabserberg eine Mosterei.[5]
Das Schulhaus Berg mit Kleinturnhalle wurde 1960 in Betrieb genommen. Es ersetzte das Schulhaus im Schluss, welches um 1817 gebaut wurde.[6]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bevölkerung betreibt Landwirtschaft oder pendelt weg. Daneben bestehen einige Gewerbebetriebe. Von überregionaler Bedeutung ist das Wander- und Erholungsgebiet Voralp[3] mit dem Voralpsee.
Der Einwohnerverein Grabserberg betreibt einen Dorfladen.[7] In der Alpsennerei Höhi-Voralp werden von Mai bis September unter anderem Grabser Alpkäse und Voralp-Mutschli produziert.[8] Eine über die Gemeinde Grabs hinaus bekannte Spezialität der ortsansässigen Mosterei ist das „Chörbliwasser“, ein alkoholfreies, leicht milchig-trübes Destillat aus Süssdolden, das ähnlich schmeckt wie Anis und zumeist kalt und pur getrunken wird.[9] Die Tradition des Kerbelwassers lässt sich in der Region bis ans Ende des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen.[10] In der Schweiz wird das „Chörbliwasser“ nur auf dem Grabserberg und im Emmental produziert.[9]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben der Hauptverbindungsstrasse aus Grabs führt eine Zufahrt aus dem Simmitobel bei Wildhaus auf den Grabserberg. Im öffentlichen Verkehr wird der Grabserberg und das Kurhaus Voralp von einer in Grabs ausgehenden Linie des Bus Sarganserland Werdenberg erschlossen.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 1931 gegründete Skiclub Grabserberg (SC Grabserberg) führt jedes Jahr für den Ostschweizer Skiverband ein Rennen durch und trainiert eine eigene JO-Gruppe. National erfolgreich waren die Gebrüder Pascal und Luca Egloff im Skispringen.[11][12]
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Kurhaus Voralp dient heute als Berggasthaus und Hotel.
- Blick vom Grabserberg auf die Kreuzberge
- Grabserberg mit Margelkopf, Gamskopf und Sichelchamm (von links nach rechts)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Göldi: Grabs. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Giorgio von Arb, Hans Stricker: Leute am Grabserberg. Buchs Druck und Verlag, Buchs [1987], ISBN 3-905-222-40-X.
- Hans Stricker, Robert Kruker, Giorgio von Arb: Leute am Grabserberg. Zwanzig Jahre danach. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2019, ISBN 978-3-03823-303-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Grabserberg. Auf ortsnamen.ch (Online-Datenbank), abgerufen am 15. Juni 2022.
- ↑ Hans Stricker, Robert Kruker, Giorgio von Arb: Leute am Grabserberg. Zwanzig Jahre danach. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2019.
- ↑ a b c d Wolfgang Göldi: Grabs. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - ↑ Hansruedi Rohrer: Grabs: Torf vom Grabserberg war einst gefragt. In: St. Galler Tagblatt (online), 9. August 2017.
- ↑ Alexandra Gächter: Grabserberg: Der Apfelkönig vom Grabserberg. In: St. Galler Tagblatt (online), 24. Oktober 2017.
- ↑ Schulhaus Berg. Auf der Webseite der Gemeinde Grabs. Abgerufen am 15. Juni 2022.
- ↑ Heini Schwendener: Ein neues Zeitalter für den Dorfladen am Grabserberg beginnt. In: St. Galler Tagblatt (online), 28. Februar 2019.
- ↑ Alpsennerei Höhi-Voralp. Auf der Webseite der Ortsgemeinde Grabs. Abgerufen am 15. Juni 2022.
- ↑ a b Chörbliwasser in der Datenbank von Kulinarisches Erbe der Schweiz
- ↑ Ursula Wegstein: Grabserberg: Heilmittel auf dem Vormarsch. In: St. Galler Tagblatt (online), 27. Mai 2017.
- ↑ Skiclub Grabserberg, 2021.
- ↑ Paul Egloff: Doppelsieg für Gebrüder Egloff. In: St. Galler Tagblatt (online), 19. Februar 2014.