Hohenwürzburg – Wikipedia

Hohenwürzburg
Koordinaten: 49° 34′ N, 10° 39′ OKoordinaten: 49° 33′ 51″ N, 10° 38′ 32″ O
Höhe: 354 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91413
Vorwahl: 09161
Hohenwürzburg (mit dem Galgenweiher)
Hohenwürzburg (mit dem Galgenweiher)

Hohenwürzburg ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Neustadt an der Aisch im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2] Hohenwürzburg liegt in der Gemarkung Herrnneuses.[3]

Der Ort ist eine Einöde am Rande der großen Waldgebiete (Streitwald, Birkenschlag) im äußersten Osten des Stadtgebiets von Neustadt. Etwas nordwestlich liegt der Galgenweiher, der vom Strahlbach gespeist wird, einem rechten Zufluss der Aisch. Die einzige Zufahrt ist der Anliegerweg von Oberstrahlbach aus (0,7 km westlich).[4]

Für den Namen Hohenwürzburg sind zwei verschiedene Erklärungen bekannt: Es kann sein, dass er „kräuterreiche Anhöhe“ bedeutet.[5] Es kann auch sein, dass er slawischer Herkunft ist und von „virch“ = „Berg, Gipfel“ bzw. „oben, hoch“ stammt.[6] Dafür spricht die erhöhte Lage über dem Strahlbach-Tal und dass das ganze Gebiet zwischen Main, Regnitz und Steigerwald um das Jahr 1000 auch slawisch besiedelt war („terra sclavorum“).

Der Ort wurde 1568 als „Wurtzburg“ erstmals namentlich erwähnt.[7]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Hohenwürzburg zur Realgemeinde Oberstrahlbach. Das Anwesen hatte das Rittergut Herrnneuses als Grundherrn.[8] Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Bayreuth hatte Hohenwürzburg die Hausnummer 15 des Ortes Oberstrahlbach.

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hohenwürzburg dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Herrnneuses und der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Herrnneuses zugeordnet.[9] Am 1. Januar 1972 wurde Hohenwürzburg im Zuge der Gebietsreform nach Neustadt an der Aisch eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 8 8 6 11 5 4 3 4 2 5 5
Häuser[10] 1 1 1 1 1 1 1 1
Quelle [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [1]

Der Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Matthäus (Herrnneuses) gepfarrt,[8] das seit den 1980er Jahren eine Filiale von St. Johannes der Täufer (Neustadt an der Aisch) ist. Die Katholiken sind nach St. Johannis Enthauptung (Neustadt an der Aisch) gepfarrt.[19]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 341 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Neustadt an der Aisch, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. Juli 2023.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. Siehe Website neustadt-an-der-aisch.de
  6. Michael Steinbacher: Das fränkische Wendland. In: Fränkisches Wendland. 15. März 2021, abgerufen am 16. November 2022.
  7. H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 103.
  8. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 102.
  9. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 186.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 43 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 199 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1056, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1222, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1156 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1228 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1266 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1097 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 805 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).