II. Korps (Bundeswehr) – Wikipedia

II. Korps
II. (Deutsch-Amerikanisches) Korps
XXX

Wappen
Verbandsabzeichen
Aktiv als II. Korps:
2. Jul. 1956 – 31. Mrz. 1993

als II. (GE/US) Korps:
1. Apr. 1993 – Okt. 2005

Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Typ Korps
Stärke 87.985 (1989)
ehem. Sitz des Stabes Ulm
Führung
letzter Kommandierender General Generalleutnant Jan Oerding
letzter Stabschef Brigadegeneral Henning Glawatz

Das II. Korps war ein Korps des Heeres der Bundeswehr, das von 1956 bis 1993 bestand. Letzter Standort war Ulm. Im Kalten Krieg hatte das II. Korps den Auftrag zur Verteidigung der Ostgrenze Süddeutschlands. Das Korps wurde 1993 zum II. (Deutsch-Amerikanischen) Korps umgegliedert. Das II. (GE/US) Korps war einer der Träger der Multinationalität in der NATO. 2005 ging aus dem Korps das Kommando Operative Führung Eingreifkräfte hervor.

Verbandsabzeichen

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Das Verbandsabzeichen glich bis auf die Korpsnummer „II“ dem Verbandsabzeichen der anderen deutschen Korps. Es zeigte als deutsches Hoheitssymbol den Bundesadler. Die Farbgebung war an die der Flagge Deutschlands angelehnt. Das Abzeichen wurde von den Soldaten der Korpstruppen sowie des Stabs des Korps am linken Ärmel des Dienstanzugs getragen. Der geflochtene schwarz/gelbe (Schwarz/goldene) Rand bezeugte die Stellung als Korps.

Durch den Aufstellungsbefehl 16. Juni 1956 des Bundesministers der Verteidigung wurde durch den Aufstellungsstab Süd zunächst als Vorläufer des Korps der Heeresstab II in Ulm zum 2. Juli 1956 aufgestellt. Unterstellt wurden anfänglich:

1957 wechselten die 2. Grenadierdivision und die 5. Panzerdivision zum III. Korps. Im Frieden war das Korps dem Führungsstab des Heeres unterstellt. Im Verteidigungsfall war die Führung durch die Heeresgruppe Mitte der NATO (CENTAG) vorgesehen.

Heeresstruktur II (1959–1970)

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Instandsetzung eines Spz kurz Hotchkiss in einem Wald bei Nellingen. Manöver „Schwarzer Löwe“, 1968.

In der Heeresstruktur II unterstanden dem II. Korps folgende Großverbände:

Dazu Korpstruppen wie das Artilleriekommando, das Heeresfliegerbataillon und andere.

1960 war das II. Korps damit auf eine Stärke von rund 41.000 Mann angewachsen.

Heeresstruktur III (1970–1979)

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Die strategische Vorgabe, kleinere, mobilere und panzerabwehrstarke Einheiten zu schaffen, führte zur Umwandlung der 4. Panzergrenadierdivision in die 4. Jägerdivision zum 1. Oktober 1970. Als Einsatzreserve wurde als Korpstruppe zum 1. April 1970 das Panzerregiment 200 aufgestellt sowie eine Luftlandebrigade direkt unterstellt. Das Heeresfliegerbataillon wurde durch je ein neu aufgestelltes leichtes und ein mittleres Heeresfliegertransportregiment ersetzt. Am 1. Januar 1970 wurde die 10. Panzergrenadierdivision in 10. Panzerdivision umbenannt. Die 12. Panzerdivision wechselte zum 1. Januar 1970 zum III. Korps. Damit unterstanden dem II. Korps folgende Großverbände:

Am 1. Januar 1970 stellte das US-Verbindungskommando des VII. (US) Corps beim II. Korps auf. Das kanadische Verbindungskommando der 1. (CA) Div / 4. Canadian Mechanized Brigade Group stellte am 1. Juli 1974 beim II. Korps auf. Am 1. Juli 1976 wurde die kommende Heeresstruktur 4 beim II. Korps erprobt.

Heeresstruktur IV (1980–1992)

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  • 4. Panzergrenadierdivision (Regensburg)(Zuvor 4. Jägerdivision)
    • Panzergrenadierbrigade 10 (Weiden)
    • Panzergrenadierbrigade 11 (Bogen)
    • Panzerbrigade 12 (Amberg)
  • 1. Gebirgsdivision (Garmisch-Partenkirchen)
  • 1. Luftlandedivision (Esslingen am Neckar)
    • Fallschirmjägerbrigade 25 (Calw)
    • Fallschirmjägerbrigade 26 (Saarlouis)
    • Fallschirmjägerbrigade 27 (Lippstadt)
  • 10. Panzerdivision (Sigmaringen)

Die Korpstruppen umfassten in der Heeresstruktur IV:

Außerdem bestand ein Verbindungskommando zur 1. Luftwaffendivision. Des Weiteren unterstanden dem Korps mehrere Feldersatzbataillone, eine Frontnachrichtenkompanie, eine Fernspähkompanie sowie ein Topographiezug. Damit erreichten die Korpstruppen den größten Umfang in der Geschichte des Heeres. Kurz vor Ende des Kalten Krieges war das Korps mit einer Stärke von rund 88.000 Mann zu seiner historischen Maximalgröße aufgewachsen. Zur Eingliederung von Teilen der NVA unterstützte die 4. Panzergrenadierdivision als Patendivision zum Wehrbereichskommando VII den Aufbau der Bundeswehr Ost ab 1. Oktober 1990.

Heeresstruktur V (1992–2000)

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Zur Umsetzung der Heeresstruktur 5 fusionierten jeweils zwei Stäbe des Feld- und Territorialheeres zu Wehrbereichskommando/Divisionsstäben, denen die Felddivision sowie die Verteidigungsbezirkskommandos direkt unterstanden. Dem II. Korps unterstanden (ohne Divisionstruppen):

Bereits 1992 wurde die Heeresstruktur V nachgesteuert – Heeresstruktur V (N) – in der die Fusion der Stäbe, soweit bereits erfolgt, rückgängig gemacht wurde. Die Korps sollten, anstatt territoriale Aufgaben zu übernehmen, zukünftig zu den Trägern der Multinationalität im Heer ausgebaut werden. Gleichzeitig begann die Phase der Verkleinerung des Heeres, die bis heute anhält. Dazu wurde auf die Aufstellung einer Heeresfliegerbrigade im Korps verzichtet, so dass das II. Korps sein Panzerabwehrhubschrauberregiment behielt. Zudem wurden zum 31. März 1993 die Panzergrenadierbrigaden 11 und 22 aufgelöst. Am 30. September folgten folgende Brigaden im Bereich des II. Korps: Panzergrenadierbrigade 10, Heimatschutzbrigade 56 sowie die Panzerbrigade 28 und Panzerbrigade 29.

Das II. Korps wurde im April 1993 formal aufgelöst. An seine Stelle trat das II. (Deutsch-Amerikanisches) Korps.

II. (Deutsch-Amerikanisches) Korps

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Das II. (Deutsch-Amerikanische) Korps bestand von April 1993 bis Oktober 2005. Der Stab dieses Korps wurde gemäß dem Lead Nation-Prinzip weiterhin vom deutschen Heer gestellt, während sich der ständig präsente amerikanische Anteil auf ein Verbindungskommando im ansonsten deutschen Stab beschränkte. Im Bedarfsfall sollte als amerikanischer Anteil die 1. US-Panzerdivision durch das II. (GE/US) Korps geführt werden. Teile des Korps wurden im Oktober 2005 zur Aufstellung des Kommando Operative Führung Eingreifkräfte verwendet. Bereits seit 2001 wurden die Heeresdivisionen truppendienstlich direkt vom neu aufgestellten Heeresführungskommando geführt.

Soldaten des Fallschirmjägerbataillons 261 1993 in Somalia

Das II. (Deutsch-Amerikanische) Korps war von Anfang an an den deutschen Auslandseinsätzen nach 1989 beteiligt:

  • Oktober 1990 bis Februar 1991: logistische Unterstützung für die Golf-Krieg-Alliierten
  • August 1992 bis Februar 1994: Beteiligung an Uno Mission UNOSOM in Somalia, rund 2000 Soldaten des Korps
  • 1995–1996: GECONUNPF in Ex-Jugoslawien. Beteiligt waren rund 150 Soldaten des II. Korps im 1. Kontingent, weitere für das 2. Kontingent ab Dezember 1995, weitere für die German Contingent Implementation Forces ab Januar 1996.
Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung
14 Generalmajor Jan Oerding 01. April 2004 07. Oktober 2005
(von da an: KdoOpFüEingrKr)
13 Generalmajor Karl-Heinz Lather 10. März 2001 31. März 2004
12 Generalleutnant Götz Gliemeroth 1997 2000
11 Generalleutnant Edgar Trost 01. April 1993 1996
10 Generalleutnant Gert Verstl 01. April 1989 31. März 1993
09 Generalleutnant Werner Lange 01. Oktober 1983 31. März 1989
08 Generalleutnant Leopold Chalupa 01. Oktober 1981 30. September 1983
07 Generalleutnant Meinhard Glanz 01. Oktober 1980 30. September 1981
06 Generalleutnant Carl-Gero von Ilsemann 01. April 1976 30. September 1980
05 Generalleutnant Helmut Schönefeld 01. Oktober 1970 31. März 1976
04 Generalleutnant Karl Wilhelm Thilo 01. Oktober 1967 30. September 1970
03 Generalleutnant Leo Hepp 01. Oktober 1961 30. September 1967
02 Generalleutnant Max-Josef Pemsel 01. April 1957 30. September 1961
01 Generalmajor Friedrich Foertsch 27. November 1956 31. März 1957
  • Herbert Seifert: Die Strukturen des Heeres. In Europäische Sicherheit 1999, 2000.[1]
  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. Norderstedt 1996.[2]

Einzelnachweise

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  1. Literaturangabe beim Bestand BH 7-2 „II. Korps“ im Bundesarchiv. In: startext.net-build.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. April 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/startext.net-build.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. Literaturangabe beim Bundesarchiv. In: bundesarchiv.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 25. April 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/www.bundesarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)

Koordinaten: 48° 25′ 1″ N, 9° 59′ 0″ O