Jan Bollinger – Wikipedia

Jan Bollinger, 2016

Jan Bollinger (* 21. März 1977 in Koblenz) ist ein deutscher Politiker (AfD). Seit Mai 2022 ist er Landesvorsitzender der AfD Rheinland-Pfalz.

Herkunft, Bildung und berufliche Karriere

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Bollinger ist als eines von zwei Kindern in Neuwied aufgewachsen. Er besuchte das Rhein-Wied-Gymnasium und machte dort 1996 das Abitur. Nach dem Wehrersatzdienst studierte er von 1998 bis 2005 in Greifswald, Bonn und Koblenz Volks- und Betriebswirtschaftslehre. Das Studium schloss er als Diplom-Betriebswirt (FH) ab. Anschließend arbeitete er ein Jahr lang als Unternehmensberater, bevor er sich als externer Doktorand der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Kassel einschrieb. 2011 wurde Bollinger mit der Dissertation „Transformationale Führung als Erfolgsfaktor des Interim Management – Wie Führungskräfte ihre Mitarbeiter motivieren und entwickeln, Unternehmenskrisen bewältigen und organisationale Veränderungen umsetzen können“ promoviert. Gleichzeitig arbeitete er bis 2010 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Europäischen Akademie in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Nach seiner Promotion war er von 2012 bis 2016 als Verwaltungsleiter in der Jugendhilfe tätig.

Politische Karriere

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Bollinger trat 2013 in die AfD ein und wurde im Oktober des gleichen Jahres zum Kreisvorsitzenden der AfD in Neuwied gewählt.[1] Bei den Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2014 zog er in den Kreistag Neuwied ein, dem er bis 2019 angehörte. Zudem wurde er in den Neuwieder Stadtrat gewählt, aus dem er 2016 wieder austrat.

Auf dem Landesparteitag in Bingen zur Aufstellung der Landesliste für den Antritt zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2016 wurde er auf Listenplatz 3 gewählt. Am 18. März 2016 gelang ihm der Einzug als Landtagsabgeordneter in den Landtag Rheinland-Pfalz.[2] Dort ist er Parlamentarischer Geschäftsführer und wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Ferner ist Bollinger stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Verkehr.

In einem Gutachten des Bundesamts für Verfassungsschutz wurde Bollinger 2021 unter der Überschrift „Muslimfeindliche Aussagen und Positionen“ erwähnt.[3] Er habe demnach im Mai 2020 einen Facebook-Post geteilt, in dem behauptet wurde, wer in der Demokratie schlafe, wache „im Kalifat“ wieder auf.[4]

Am 21. Mai 2022 wurde Jan Bollinger auf dem Landesparteitag der AfD in Pirmasens (Pfalz) zum neuen Landesvorsitzenden der AfD Rheinland-Pfalz gewählt. Er erhielt rund 75 Prozent der Stimmen. Bollinger übernahm das Amt von Michael Frisch, der nicht mehr zur Wahl angetreten war.[5] Bollinger war zuvor stellvertretender Landeschef, und er war Vizefraktionsvorsitzender der AfD-Landtagsfraktion.[6]

Seit November 2023 ist er Fraktionsvorsitzender der AfD-Fraktion im Landtag von Rheinland-Pfalz.[7]

Commons: Jan Bollinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ralf Grün: AfD-Kreisverband in Neuwied aus der Taufe gehoben. In: rhein-zeitung.de. 7. Oktober 2013, archiviert vom Original am 4. November 2016; abgerufen am 13. Juni 2024.
  2. Frederik Merx: AfD nach der Wahl in Rheinland-Pfalz. Das sind die Neuen im Landtag. In: SWR Landesschau Rheinland-Pdalz. 17. März 2016, archiviert vom Original am 4. November 2016; abgerufen am 14. Juni 2024.
  3. Verfassungsschutz: Gerade gewählte AfD-Abgeordnete auf dem Radar. In: mopo.de. 16. März 2021, abgerufen am 14. Juni 2024.
  4. Maria Fiedler, Frank Jansen: Was der Verfassungsschutz über die AfD-Abgeordneten weiß. In: tagesspiegel.de. 15. März 2021, abgerufen am 14. März 2024.
  5. Jan Bollinger neuer AfD-Landeschef in Rheinland-Pfalz. In: faz.net. 21. Mai 2022, archiviert vom Original am 23. Mai 2022; abgerufen am 23. Mai 2022.
  6. Karin Dauscher: Pirmasens: Bollinger neuer AfD-Landeschef. In: rheinpfalz.de. 21. Mai 2022, abgerufen am 23. Mai 2022.
  7. Machtwechsel und Austritte in der AfD-Fraktion im Landtag von RLP. In: SWR Aktuell Rheinland-Pfalz. 22. November 2023, abgerufen am 14. Juni 2024.