Julian Sands – Wikipedia

Julian Sands, 2011

Julian Richard Morley Sands (* 4. Januar 1958 in Otley, Yorkshire, England; † Januar 2023 in Kalifornien, USA) war ein britischer Schauspieler.

Julian Sands durchlief eine klassische Schauspielausbildung. Seit 1982 trat er als Film- und Fernsehschauspieler in Erscheinung. Er fiel erstmals in einer Miniserie namens Verloren und verdammt (The Sun also Rises) auf. Ein weiterer Fernsehfilm war A Married Man, in dem er an der Seite von Anthony Hopkins zu sehen war. In den folgenden Jahren hatte er verschiedene kleinere Rollen, so unter anderem in The Killing Fields – Schreiendes Land.

Größere Bekanntheit erlangte Sands im Jahr 1985, als er in Zimmer mit Aussicht den Liebhaber von Helena Bonham Carter darstellte. In den folgenden Jahren wurde Julian Sands vor allem für Rollen in Horrorfilmen engagiert, darunter die Warlock-Reihe und der Film Gothic (1986), eine Mischung aus Horrorfilm, Thriller, Drama und Historienfilm. Im Jahr 1990 kam für Sands dann der endgültige Durchbruch, als er den Forscher James Atherton in Arachnophobia darstellte.

Julian Sands in Cannes, 1990

Seiner Vorliebe für außergewöhnliche Filmstoffe blieb Sands auch weiterhin treu, was er unter anderem in Boxing Helena (1993) unter Beweis stellte, in dem er einen Chirurgen spielte, der seiner Geliebten Arme und Beine amputiert. 1994 war Sands in der deutschen Verfilmung des Buches Mario und der Zauberer an der Seite von Klaus Maria Brandauer zu sehen.

Eine besondere Verbindung hatte Sands zu dem britischen Regisseur Mike Figgis, mit dem er in insgesamt fünf Filmen zusammengearbeitet hat. Darunter war beispielsweise Leaving Las Vegas (1995), in dem er an der Seite von Elisabeth Shue zu sehen war. Im Jahr 1998 spielte er unter der Regie von Dario Argento in der italienischen Verfilmung von Gaston Leroux’ Roman Das Phantom der Oper die Titelrolle. Unter dem Regisseur Damian Harris verkörperte er einen Psychiater in dem erotischen Psychothriller Mercy – Die dunkle Seite der Lust (2000) mit Ellen Barkin und Peta Wilson in den Hauptrollen. 2000 war Sands auch an der Seite von Milla Jovovich, Mel Gibson und Gloria Stuart in dem Wim-Wenders-Film The Million Dollar Hotel zu sehen. Noch im selben Jahr spielte er an der Seite von Gérard Depardieu und Uma Thurman in dem Film Vatel mit.

2002 war Sands in der Miniserie Stephen Kings Haus der Verdammnis von Stephen King wieder zu sehen. Er spielte weiterhin auch Theater und arbeitete zudem vermehrt für das Fernsehen. In der TV-Produktion Die Nibelungen von 2004 spielte er den Hagen von Tronje. In der 5. Staffel der dramatischen Actionserie 24 stellte er im Jahr 2006 Vladimir Bierko dar, der mit tödlichem Nervengas Terroranschläge durchführt. Sands Schaffen für Film und Fernsehen umfasst mehr als 150 Produktionen.

Verschwinden und Tod

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julian Sands wurde ab dem 13. Januar 2023 vermisst. Er war während des schneereichen Winters 2023 zu einer Alleinwanderung in der Bergregion Mount Baldy bei Los Angeles aufgebrochen und nicht zurückgekehrt.[1] Ende Juni 2023 wurde ein mehrere Tage zuvor gefundener Leichnam als Sands identifiziert.[2]

Die genauen Umstände seines Todes konnten im Nachhinein aufgrund des Zustands der Leiche nicht mehr geklärt werden.[3][4]

Filmografie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Julian Sands – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Schauspieler Julian Sands beim Wandern in den USA verschollen. In: Spiegel Online. 19. Januar 2023, abgerufen am 19. Januar 2023.
  2. Gefundene Leiche identifiziert: US-Polizei bestätigt Tod von Schauspieler Julian Sands. In: spiegel.de. 27. Juni 2023, abgerufen am 28. Juni 2023.
  3. US-Polizei stuft Todesursache von Julian Sands als »ungeklärt« ein. In spiegel.de vom 25. Juli 2023.
  4. Sian Cain: Julian Sands’ cause of death undetermined due to condition of his body. In: theguardian.com vom 25. Juli 2023.