Kanton Freiburg – Wikipedia

Kanton Freiburg
Canton de Fribourg
Wappen
Wappen
Wappen
Fahne
Fahne
Fahne
Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Kürzel/Kontrollschild: FR
Amtssprache: Französisch (68,9 %),
Deutsch (27,1 %)[1][2]
Hauptort: Freiburg (Fribourg)
Beitritt zum Bund: 1481
Fläche: 1672,43 km²
Höhenbereich: 422–2389 m ü. M.
Website: www.fr.ch
Bevölkerung
Einwohner: 341'537 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 204 Einwohner pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne Bürgerrecht)
24,7 % (31. Dezember 2023)[4]
Arbeitslosenquote: 2,8 % (30. Juni 2021)[5]
Lage des Kantons in der Schweiz
Lage des Kantons in der Schweiz
Lage des Kantons in der Schweiz
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Gemeinden des Kantons
Gemeinden des Kantons
Gemeinden des Kantons

Koordinaten: 46° 43′ N, 7° 4′ O; CH1903: 571130 / 174714

Freiburg (Kürzel FR; schweizerdeutsch Frybùrg, französisch Fribourg, italienisch Friburgo, rätoromanisch Friburg/?, frankoprovenzalisch le Tyinton dè Friboua/?) ist ein Kanton im Westen der Schweiz. Die offizielle Eigenbezeichnung lautet: Etat de Fribourg / Staat Freiburg. Er gehört sowohl der frankophonen Romandie als auch der Deutschschweiz an. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sprechen Französisch und knapp ein Drittel Deutsch, womit Freiburg zusammen mit den Kantonen Bern, Wallis und Graubünden zu den offiziell mehrsprachigen Kantonen gehört. Der Hauptort ist die gleichnamige Stadt Freiburg.

Freiburger Voralpen: Dent de Brenleire (2358 m, rechts vorne) und Vanil Noir (2389 m, hinten)

Der Kanton Freiburg ist mit 1670,8 Quadratkilometern[6] der achtgrösste Kanton der Schweiz. Topografisch lässt sich Freiburg in zwei grössere Bereiche unterteilen: Der nördliche und westliche Teil gehört zum Schweizer Mittelland, der Südosten zu den Schweizer Voralpen (siehe dazu den Hauptartikel Freiburger Voralpen).

Die höchste Erhebung bildet der Vanil Noir mit 2389 m. Er befindet sich im Süden des Kantons im Greyerzbezirk, an der Grenze zum Kanton Waadt. Der tiefste Punkt liegt auf 430 m, am Neuenburgersee.

Die Nachbarkantone sind der Kanton Waadt im Westen und Süden, der Kanton Bern im Osten und Norden, und im Nordwesten grenzt Freiburg durch den Neuenburgersee an den Kanton Neuenburg. Es gibt drei Freiburger Enklaven, die sich in der Waadt befinden.[7]

Der Kanton zählt mehrere Dutzend Naturreservate und -schutzgebiete.

Altes Wappen mit Reichskrone über dem Berntor
Kombiniertes Wappen von 1737 am Eingang zur Staatskanzlei

Das Wappen des Kantons Freiburg zeigt einen Schild, geteilt von Schwarz und Silber. Dieses Wappen entstand aus dem Banner der Stadt Freiburg, als diese 1477 aus der Oberhoheit Savoyens entlassen wurde. Damals wurden die Savoyer Kreuze an den Stadttoren durch eine Darstellung ersetzt, welche einen zweifachen, schwarz-weiss geteilten Schild überhöht vom Reichswappen zeigte. Das Banner ist erstmals 1410 in der Freiburger Handfesten dargestellt. Im 17. Jahrhundert entstand ein zweites Wappen, das parallel genutzt wurde. Es zeigte in Blau drei aneinandergebaute, links abfallende Zinnentürme, gekrönt von einem schwarzen Adler. Dieses Wappen entstand aus dem Freiburger Stadtsiegel und wurde in einem viergeteilten Schild mit dem alten Wappen kombiniert. Als 1803 der moderne Kanton Freiburg entstand, wurde das Wappen getrennt. Der Kanton führt seither den alten von Schwarz und Silber geteilten Schild, die Stadt das blaue Wappen mit den Zinnentürmen. Die Kantonsfarben waren zunächst Weiss und Schwarz. Ab 1500 kamen Schwarz und Blau in Gebrauch. Erst 1831 wurden die Kantonsfarben wieder auf Weiss und Schwarz festgelegt.[8]

Per 31. Dezember 2023 betrug die Einwohnerzahl des Kantons Freiburg 341'537.[9] Die Bevölkerungsdichte liegt mit 204 Einwohnern pro Quadratkilometer unter dem Schweizer Durchschnitt (217 Einwohner pro Quadratkilometer). Der Ausländeranteil (gemeldete Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) bezifferte sich am 31. Dezember 2023 auf 24,7 Prozent, während landesweit 27,0 Prozent Ausländer registriert waren.[10] Per 30. Juni 2021 betrug die Arbeitslosenquote 2,8 Prozent gegenüber 2,8 Prozent auf eidgenössischer Ebene.[11]

Bevölkerungsbewegung im Kanton Freiburg 1999–2010
Jahr Einwohner
1. Januar
Geburten Todes-
fälle
Geburten-
überschuss
Wanderungs-
saldo
Einwohner
31. Dezember
Veränderung Veränderung
in Prozent
1999 232'086 2934 1888 1046 1156 234'307 2221 1,0
2000 234'307 237'044 2737 1,2
2001 237'044 2850 1846 1004 2154 240'339 3295 1,4
2002 240'339 2684 1883 0801 2896 243'400 3061 1,3
2003 243'400 2812 1934 0878 2602 246'656 3256 1,3
2004 246'656 2782 1918 0864 2974 250'377 3721 1,5
2005 250'377 2745 1873 0872 2785 253'954 3577 1,4
2006[12] 253'954 2803 1856 0947 2810 258'252 4298 1,7
2007[13] 258'252 2792 1810 0982 4333 263'241 4989 1,9
2008[14] 263'241 2895 1762 1133 4415 268'537 5296 2,0
2009[15] 268'537 3029 1906 1123 3814 273'159 4622 1,7
2010[16] 273'159 3087 1893 1194 3751 277'824 4665 1,7

Der Kanton Freiburg ist ein offiziell zweisprachiger Kanton, Amtssprachen sind Französisch und Deutsch. Die Mehrheit der Bevölkerung ist französischsprachig, Deutsch wird vor allem im Norden und Nordosten des Kantons gesprochen. Im Sensebezirk sowie in der Pfarrei Gurmels wird im Alltag Senslerdeutsch, im Seebezirk – einer ehemaligen Gemeinen Herrschaft von Bern und Freiburg – mehrheitlich Berndeutsch gesprochen; die Mundart von Jaun im Greyerzbezirk ähnelt dem Berner Oberländischen.

2011 wurden die Einwohner des Kantons zwecks ihrer Hauptsprache befragt, worauf sie mehrere Hauptsprachen angeben konnten. Dabei fanden bis zu drei Hauptsprachen je Person Berücksichtigung.

Hauptsprachen der Bevölkerung per 31. Dezember 2011[17]
Sprache Anteil
in Prozent
Französisch 66,7
Deutsch 30,7
andere Sprachen 05,8
Englisch 02,5
Italienisch 02,3

Auffällig beim obigen Resultat ist, dass Englisch (keine Amts- bzw. Landessprache eines Kantons bzw. der Schweiz) einen höheren Anteil als Italienisch aufweist.

Konfessionen im 19. Jahrhundert

Freiburg ist ein römisch-katholisch geprägter Kanton, obwohl er von den mehrheitlich protestantischen Kantonen Waadt und Bern umgeben ist. Nur im Nordwesten des Kantons, im Seebezirk, ist die Mehrheit der Bevölkerung traditionell protestantisch, da das Gebiet bis 1798 eine Gemeine Herrschaft von Bern und Freiburg war. Heute sind rund 70 Prozent der Kantonsbevölkerung römisch-katholisch und 15 Prozent protestantisch. Die Katholiken gehören landeskirchlich zur Katholischen Kirchlichen Körperschaft des Kantons Freiburg und religiös zum Bistum Lausanne, Genf und Freiburg. Die Reformierten sind in der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Freiburg zusammengeschlossen. 3 Prozent gehören einer anderen christlichen Konfession an, die übrigen haben eine andere Religion, sind konfessionslos oder haben beim Zensus keine Angabe gemacht.

Verfassung und Politik

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Im Jahr 2004 wurde eine neue Kantonsverfassung[18] angenommen, die das aus dem Jahr 1856 stammende und seither vierzigmal überarbeitete Grundgesetz ersetzte.

Direktdemokratische Volksrechte

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Zwingend einer Volksabstimmung (obligatorisches Referendum) unterliegen die Teil- oder Totalrevision der Kantonsverfassung sowie Erlasse des Grossen Rates, die eine neue Nettoausgabe zur Folge haben, die 1 % der Gesamtausgaben der letzten vom Grossen Rat genehmigten Staatsrechnung übersteigt.

6000 stimm- und wahlberechtigte Bürger können mittels einer Volksinitiative die Teil- oder Totalrevision der Kantonsverfassung sowie den Erlass, die Änderung oder die Aufhebung eines Gesetzes beantragen. Volksinitiativen sind nach der Beratung im Grossen Rat der Volksabstimmung zu unterbreiten.

6000 stimm- und wahlberechtigte Bürger können verlangen, dass folgende Beschlüsse des Grossen Rates der Volksabstimmung zu unterbreiten sind (fakultatives Referendum): erstens ein vom Grossen Rat verabschiedetes Gesetz, zweitens ein Erlass des Grossen Rates, der eine neue Nettoausgabe zur Folge hat, die ¼ % der Gesamtausgaben der letzten vom Grossen Rat genehmigten Staatsrechnung übersteigt, und drittens ein Erlass des Grossen Rates, der Studienkredite von regionaler oder kantonaler Bedeutung betrifft.

300 Stimmberechtigte können eine Motion zuhanden des Grossen Rates einreichen (Volksmotion), die von diesem wie eine Motion eines seiner Mitglieder zu behandeln ist.

Das Kantonsparlament, der Grosse Rat oder Grand Conseil, zählt seit Inkrafttreten der neuen Verfassung 110 Sitze.[19] Eine Legislaturperiode dauert fünf Jahre. Die Wahlen werden im Proporzwahlverfahren durchgeführt.

Die letzten Grossratswahlen fanden am 7. November 2021 statt.

Partei Sitze
2011
Sitze
2016
Sitze
2021
Sitzverteilung
2021
Wähleranteil in Prozent
Die Mitte 31 27 26
21
13
4
3
1
26
23
18
1
21 13 26 23 18 
Insgesamt 110 Sitze
Wahlen zum Grossen Rat Freiburg vom 7. November 2021
Wahlbeteiligung: 37,83 %
 %
30
20
10
0
22,08
20,14
18,75
17,29
11,96
4,18
4,16
1,44
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
−1,96
+1,98
−5,50
−2,53
+7,52
−0,17
+0,76
−0,10
FDP.Die Liberalen (FDP) 17 21 23
Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) 29 28 21
Schweizerische Volkspartei (SVP) 21 21 18
Grüne Partei der Schweiz (GPS) 03 06 13
Mitte Links CSP (CSP) 04 04 04
Grünliberale Partei (glp) 02 01 03
Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU)* 0 0 01
Diverse 01 02 01
Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) 02 0 0
* 
Auf Liste der SVP gewählt

Die Kantonsregierung, der Staatsrat oder Conseil d’Etat, besteht aus sieben Mitgliedern. Diese werden alle fünf Jahre vom Volk im Majorzwahlverfahren bestellt.

Mitglieder des freiburgischen Staatsrates (Amtszeit 2022–2026)[20]
Staatsrat Partei Direktion (mit französischsprachiger Entsprechung)
Didier Castella, Präsident des Staatsrates (2023) FDP Direktion der Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft ILFD
Direction des institutions, de l’agriculture et des forêts DIAF
Jean-Pierre Siggen, Vizepräsident (2023) Mitte Finanzdirektion FIND
Direction des finances DFIN
Jean-François Steiert SP Direktion für Raumentwicklung, Infrastruktur, Mobilität und Umwelt RIMU
Direction du développement territorial, des infrastructures, de la mobilité et de l’environnement DIME
Olivier Curty Mitte Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektion VWBD
Direction de l’économie, de l’emploi et de la formation professionnelle DEEF
Philippe Demierre SVP Direktion für Gesundheit und Soziales GSD
Direction de la santé et des affaires sociales DSAS
Sylvie Bonvin-Sansonnens Grüne Direktion für Bildung und kulturelle Angelegenheiten BKAD
Direction de la formation et des affaires culturelles DFAC
Romain Collaud FDP Sicherheits-, Justiz- und Sportdirektion SJSD
Direction de la sécurité, de la justice et du sport DSJS

Der Staatsrat wird durch die Staatskanzlei SK (Chancellerie d’Etat CHA) unterstützt, die durch die Staatskanzlerin Danielle Gagnaux-Morel geleitet wird. Stellvertreter sind die Vizekanzlerin Sophie Perrier und der Vizekanzler Marc Valloton.

Erste gerichtliche Instanz sind die Zivilgerichte einerseits sowie die Strafgerichte, das Wirtschaftsstrafgericht und die Jugendstrafkammer anderseits. Zweite gerichtliche Instanz ist das Kantonsgericht.

Als Schlichtungsbehörde in zivilen Angelegenheiten sind der ersten Instanz die Friedensgerichte vorangestellt.

Die Verwaltungsgerichtsbarkeit wird durch das Kantonsgericht ausgeübt, soweit das Gesetz keine andere Behörde für zuständig erklärt.

Die Administrativ- und Disziplinaraufsicht über die Justiz wird vom Justizrat ausgeübt. In diesem Gremium haben je ein Vertreter des Staatsrates, des Grossen Rates, der Gerichte erster und zweiter Instanz, des Anwaltverbandes, der Universität und der Staatsanwaltschaft sowie zwei weitere Personen Einsitz.

Vertretung auf Bundesebene

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Der Kanton Freiburg hat sieben Sitze im Nationalrat und zwei Vertreter im Ständerat.[21]

Mitglieder im Nationalrat

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2023 neu eingetretene Mitglieder sind in fetter Schrift wiedergegeben

Siehe auch: Liste der Nationalräte des Kantons Freiburg

Mitglieder im Ständerat

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Siehe auch: Liste der Ständeräte des Kantons Freiburg

Verwaltungsgliederung

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Die Stadt Freiburg

Politische Gemeinden

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Insgesamt umfasst der Kanton 136 politische Gemeinden (Stand: Januar 2017).[22]

Nachfolgend aufgelistet sind die bevölkerungsreichsten politischen Gemeinden mit mehr als 5'000 Einwohnern per 31. Dezember 2023:[23]

Politische Gemeinde Einwohner
Freiburg, Hauptort 38'660
Bulle 26'749
Villars-sur-Glâne 12'444
Estavayer 010'296
Düdingen 08939
Murten 09531
Marly 09069
Tafers 07900
Gibloux 08134
Châtel-Saint-Denis 08512
Belmont-Broye 06011
Wünnewil-Flamatt 05722
Courtepin 05765
Romont 05891
Kerzers 05448
Bezirke des Kantons Freiburg

Der Kanton gliedert sich in die sieben Bezirke:

Bezirk Einwohner
(31. Dezember 2023)
Fläche
in km²
Verwaltungssitz Anzahl
Gemeinden
Sprache
Broye 035'865 173.64 Estavayer 019 Französisch
Glane 026'511 168.66 Romont 019 Französisch
Greyerz 061'441 489.86 Bulle 025 Französisch1
Saane 111'151 217.75 Freiburg 030 Französisch, Deutsch
See 039'299 145.85 Murten 015 Deutsch, Französisch
Sense 046'081 265.24 Tafers 017 Deutsch
Vivisbach 021'189 134.31 Châtel-Saint-Denis 09 Französisch
Kanton Freiburg (Gesamt, 7) 341'537 1672.43 Freiburg 134 Französisch, Deutsch
1 
(französischsprachig mit der einzigen deutschsprachigen Gemeinde Jaun)

Die Verwaltung eines Bezirks heisst Oberamt, deren Leiter Oberamtmann. Nach französischem Vorbild trägt jeder Bezirk den Namen eines Gewässers («See» steht für den Murtensee).

Freiburger Chorgesang

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Die Freiburger scheinen vom Singen derart begeistert zu sein, dass es im Kanton auf 35 Bewohner einen «organisierten» Sänger gibt. Kirchenchöre und weltliche Chöre, gemischt oder nicht; Chöre mit jungen und weniger jungen Mitgliedern, mit oder ohne professionellen Ambitionen: Die Freiburger Chorvereinigung umfasst rund 7'200 Sängerinnen und Sänger in 234 Gruppierungen; hinzu kommen kurzlebige Formationen für bestimmte Projekte und informelle Ensembles ausserhalb jeglicher Vereinsstrukturen.

Diese ungewöhnliche Dichte lässt sich durch eine uralte Tradition erklären, die fest in der regionalen Geschichte verankert ist. Obwohl sich die Chorbewegung in allen katholischen Kantonen entwickelte, fand sie in Freiburg – in einer durch den Klerus fest am Gängelband geführten ländlichen Gesellschaft – einen besonders fruchtbaren Boden. Das Chorwesen entfaltete sich aber auch ausserhalb des religiösen Umfelds, bisweilen als Gegenreaktion zu diesem. Abbé Joseph Bovet (1879–1951) gelang es jedoch, alle Stimmen zu vereinen, und sein Charisma bestimmte lange das Chorleben der ganzen Region. Im 20. Jahrhundert erweiterten sich das Repertoire wie die Einzugsgebiete, so dass die für eine Pfarreikultur typische Tradition, vor allem im und mit dem Dorf, im Schatten des Kirchturms und im Rhythmus des lokalen Leben zu singen, etwas in den Hintergrund geriet.[24]

Im Jahr 2021 machte die verarbeitende Industrie und der Bausektor 29,1 % der Gesamtwertschöpfung im Kanton Freiburg aus. Der Primärsektor (Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei) trug 1,8 % zur Wertschöpfung bei.[25] Die familiengeführte Unternehmensgruppe Liebherr mit Hauptsitz in Bulle ist das grösste Unternehmen im Kanton Freiburg.[26] Im Jahr 2023 hatte der Kanton Freiburg den grössten Anteil an der Schweizer Geflügelproduktion,[27] was auch mit der auf Fleisch- und Geflügelproduktion spezialisierten Micarna AG, mit Standort in Courtepin zusammenhängt.

Partnerschaften

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Einzelnachweise

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  1. Der Kanton Freiburg in Zahlen 2021. (PDF; 13,4 MB) Staatsrat des Kantons Freiburg, S. 460, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  2. Annuaire statistique du canton de Fribourg – Statistisches Jahrbuch des Kantons Freiburg – 2021. (PDF; 2,6 MB) Amt für Statistik des Kantons Freiburg, S. 31, abgerufen am 27. Dezember 2020.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Arbeitslosenzahlen. In: seco.admin.ch. Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021 (siehe Publikation «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juni 2021» vom 8. Juli 2021).
  6. Freiburg in Zahlen. Staatsrat des Kantons Freiburg, abgerufen am 5. August 2014.
  7. Eine der drei Freiburger Enklaven, Notre Dame de Tours in der Gemeinde Montagny, ist so klein, dass sie in den oben abgebildeten Karten nicht erkennbar ist: Daniel Huber: Verrückte Grenzen, Teil I: Sechs Schweizer Grenzfälle, Nr. 6 Welscher Flickenteppich.
  8. Louis Mühlemann: Wappen und Fahnen der Schweiz. Zürich 1980, S. 76–80.
  9. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  10. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  11. Arbeitslosenzahlen. In: seco.admin.ch. Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021 (siehe Publikation «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juni 2021» vom 8. Juli 2021).
  12. Statistisches Jahrbuch des Kantons Freiburg. (PDF) Amt für Statistik des Kantons Freiburg, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. August 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/admin.fr.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  13. Medienmitteilung zur ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz. (PDF) Bundesamt für Statistik BFS, 28. August 2008, abgerufen am 5. August 2014.
  14. Statistisches Jahrbuch des Kantons Freiburg – 2010. (PDF) Amt für Statistik des Kantons Freiburg, S. 14, abgerufen am 5. August 2014.
  15. Statistisches Jahrbuch des Kantons Freiburg – 2011. (PDF) Amt für Statistik des Kantons Freiburg, S. 14, abgerufen am 5. August 2014.
  16. tatistisches Jahrbuch des Kantons Freiburg – 2012. (PDF) Amt für Statistik des Kantons Freiburg, archiviert vom Original am 17. Juni 2012; abgerufen am 5. August 2014.
  17. Annuaire statistique du canton de Fribourg – Statistisches Jahrbuch des Kantons Freiburg – 2014. (PDF; 8,95 MB) Amt für Statistik des Kantons Freiburg, S. 350, abgerufen am 5. August 2014.
  18. Verfassung des Kantons Freiburg. In: admin.ch. Schweizerische Bundeskanzlei (BK), abgerufen am 5. August 2014.
  19. Willkommen beim Grossen Rat des Kantons Freiburg. Sekretariat des Grossen Rates des Kantons Freiburg, abgerufen am 5. August 2014.
  20. Die Mitglieder des Staatsrates. Staatsrat des Kantons Freiburg, 15. November 2023, abgerufen am 29. Dezember 2023.
  21. Eidgenössische Wahlen – Webseite des BFS. Abgerufen am 25. April 2024.
  22. Amtliches Gemeindeverzeichnis der Schweiz. In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), abgerufen am 5. Juni 2017.
  23. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  24. http://www.lebendigetraditionen.ch/traditionen/00110/index.html?lang=de
  25. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. Staat Freiburg, abgerufen am 10. Juni 2024.
  26. Die Schweizerkarte der Unternehmen. Wer ist die grösste Firma im Kanton? In: watson.ch. 18. Mai 2017, abgerufen am 10. Juni 2024.
  27. Der Kanton Freiburg ist Schweizer Meister in der Geflügelhaltung! Staat Freiburg, 10. Juni 2024, abgerufen am 10. Juni 2024.