Klaus Michael Heinz – Wikipedia

Klaus Michael Heinz (* 1961 in Saarbrücken) ist ein deutscher Fernsehautor und Redakteur.

Klaus Michael Heinz ist ein Sohn des Architekten und ehemaligen Saarbrücker Konservators Dieter Heinz. Nach humanistischem Abitur am Staatlichen Ludwigsgymnasium Saarbrücken und anschließendem Zivildienst studierte er an der Universität des Saarlandes und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Neuere Deutsche Literatur, Kunstgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaft bis zum Magister artium. Im Sommer 1989 schloss sich ein Stipendium der Richard-Wagner-Stipendienstiftung in Bayreuth an. Nach freier Mitarbeit beim Bayerischen Rundfunk für das Kulturmagazin Capriccio und einem Programmvolontariat beim Westdeutschen Rundfunk in Köln gestaltet er dort seit 1991 vor allem Fernsehsatiren und -talks,[1] fernsehgeschichtliche Dokumentationen und Künstlerporträts.[2]

Klaus Michael Heinz gehörte von 2015 bis 2022 der Jury des Bonner Prix Pantheon an. Er wurde mehrfach für den Adolf-Grimme-Preis nominiert, erhielt als Redakteur von Menschen bei Maischberger 2016 den Deutschen Fernsehpreis und als Redakteur der Mitternachtsspitzen 2019 den Deutschen Comedypreis.

Besondere Aufmerksamkeit[3] erzielte seine zwischen Januar 2003 und Dezember 2004 ausgestrahlte fernsehgeschichtliche Trilogie: Der erste Teil, Das Ganze eine Rederei, beschäftigt sich mit den ersten dreißig Jahren des deutschen Fernsehtalks (3 Teile à 60 min., Vom Sex und von der Liebe, Vom schwierigen Leben und vom Ende auf Erden, Von Frauen und anderen Politikern); Unsere Volksvertreter setzt sich mit dem Politikergespräch im deutschen Fernsehen auseinander (2 Teile à 60 min., Wer lügt, gewinnt?, Wer antwortet, verliert?), und Spiele ohne Grenzen? schließlich reflektiert die große Fernsehshow im deutschen Fernsehen (2 Teile à 90 min., Schaulust und Schadenfreude, Alltagsfluchten oder Aufklärung). In jedem dieser Teile befragte Anne Will eine namhafte Runde von Protagonisten kritisch zum eigenen Tun. Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung begann hiermit eine neue Zeit im Umgang des Fernsehens mit sich selbst, für die Frankfurter Rundschau gehörten diese Dokumentationen noch im Juni 2014 zu den klügsten Selbstreflexionen des Fernsehens.[4] Diskussionen über Satire im öffentlich-rechtlichen Fernsehen löste 2007 seine Hommage aus Herr Schmidt wird 50, will aber nicht feiern; darin waren Ausschnitte aus der Harald Schmidt Show von Sat.1 wiederholt worden, die Harald Schmidt das Etikett Dirty Harry eingetragen hatten.[5] Neuland betrat er als Redakteur beim ersten Poetry Slam des deutschen Fernsehens[6] sowie gemeinsam mit Gastgeber Jürgen Becker: Mit dessen Baustelle Deutschland fanden Kabarett und Talk vor Ort unter anderem im Dezember 2012 in der DiTiB-Merkez-Moschee in Duisburg statt, im Dezember 2013 in der Neuen Synagoge zu Düsseldorf, im Juni 2015 in der noch unfertigen DiTiB-Zentralmoschee in Köln und im November desselben Jahres im Sarglager eines Bestatters in Bergisch Gladbach.[7]

Sonstige Veröffentlichungen

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  • Boulevard Bio – Die ersten zehn Jahre, herausgegeben von Klaus Michael Heinz. Verlag Kiepenheuer & Witsch, 2001, ISBN 3-462-02986-X
  • Jürgen Becker – Fast ein Selbstporträt, in: Jürgen Becker – Der Künstler ist anwesend. AL!VE, The Record Company, 2013, EAN 4042564148077
  • Herr Feuerstein wird 70 ..., Herr Feuerstein wird 75 ..., Making of Herr Feuerstein wird 75, in: Wir feiern Herbert Feuerstein – Ein Leben mit Mozart und Lechz, Hechel, Würg. WDR mediagroup, Release Company, 2014, EAN 4042999128255
  • Wilfried Theodor Schmickler – Fast ein Selbstporträt. In: Schmickler – Schöne Aussicht. WDR mediagroup, Bear Family Productions, 2015, EAN 5397102201417

Einzelnachweise

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  1. "Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit Harald Schmidt." Dieser Vorspannsatz ist eine Idee des zuständigen WDR-Unterhaltungsredakteurs Klaus Michael Heinz. (DER SPIEGEL, Nr. 52, 20. Dezember 2004, Schmidt happens, S. 92–94) / Hören Sie auf Herrn Heinz – Harald Schmidt, Elke Heidenreich und ein ausgedehnter Drehabend im Kom(m)ödchen (Neue Rhein-Zeitung, 21. November 2005) / Klaus Michael Heinz (Fernseh-Informationen, 57. Jahrgang Nr. 5, Mai 2006, S. 33/34) / "Nazometer" wird weichen auf Spiegel.de / Herr Heinz, auch Sie machen Karneval! (MERIAN Köln, September 2012, Gute Quoten – schlechte Quoten, S. 72–78) / Da prallten Welten aufeinander – Redakteur Klaus Michael Heinz arbeitete unter anderem für die Harald Schmidt Show (Saarbrücker Zeitung, Nr. 211, 11. September 2015, S. C7)
  2. Zehn Jahre Laberland – ... Alfred Franz Maria Biolek hat für ein Jahrzehnt "Boulevard Bio" vom WDR ein schönes Buch bekommen. Eines, das sogar teilweise besser ist als die Realität. (die tageszeitung, 26./27. Mai 2001) / Herr Heinz ist der Mensch gewordene Synergieeffekt des Westdeutschen Rundfunks. (DER SPIEGEL, Nr. 28, 9. Juli 2001, Prösterchen und Bäuerchen, S. 107–109) / Im Büro von Klaus Michael Heinz sitzt Feuerstein einem goldgeränderten Porträt von Intendantin Monika Piel gegenüber und einer großen Büste von Harald Schmidt. (Süddeutsche Zeitung, 15. Juni 2012, Das Versprechen – Herbert Feuerstein ... wird 75) / Danke für den Schlurch auf Spiegel.de / Fernsehen von gestern: Früher war nicht alles besser auf dwdl.de / Ein Fest der Sinne: Götz Alsmann – Fast ein Selbstporträt (epd medien, Nr. 29, 21. Juli 2017, S. 26/27)
  3. Der Talk der Talkmaster (Neue Zürcher Zeitung, Nr. 14, 18./19. Januar 2003, S. 59) / Ganze Fragen, halbe Wahrheiten – Wahrheitssuche, Selbstinszenierung? Warum Journalisten und Politiker im Fernsehen so oft aneinander vorbeireden (Der Tagesspiegel, 28. Dezember 2003, S. 31) / Alles nur Gerede – Eine entlarvende Dokumentation konfrontiert Politiker mit ihren Auftritten im Fernsehen (Berliner Zeitung, Nr. 302, 29. Dezember 2003, S. 18) / Zirkus Maximus der Showstars – TV-SPIELFILM war beim Fegefeuer der Eitelkeiten, als elf Showmaster in Köln 50 Jahre Unterhaltung sezierten (TV-SPIELFILM, Nr. 26, 3. Dezember 2004, S. 8–13) / Der Mann, der das Fernsehen klüger macht – Redakteur Klaus Michael Heinz betreut Harald Schmidt und erneuert die ARD-Unterhaltung aus sich selbst heraus (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Nr. 51, 19. Dezember 2004, S. 29) / Rudi Carrell wettert gegen Anne Will: "Saufreche, saudumme Fragen!" (BILD, 28. Dezember 2004)
  4. Kerners Schlucken markiert eine neue Zeit – Am Ende klärt uns das Fernsehen doch noch auf: „Das Ganze eine Rederei“ sagt über den Talk nichts als die Wahrheit (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 8, 10. Januar 2003, S. 40) / Genuss und Disziplin auf fr-online.de
  5. Sprung in der Schüssel. Süddeutsche Zeitung, 17. Mai 2010, abgerufen am 18. November 2020
  6. Dichten als Kampfsport – Der Poetry-Slam nimmt an Fahrt auf (DER SPIEGEL, Nr. 3, 14. Januar 2007, S. 138–140)
  7. Baustelle der Weltreligionen. Qantara.de, 2012. Abgerufen am 18. November 2020