Mitsubishi Galant – Wikipedia

Mitsubishi Galant
Produktionszeitraum: 1969–2012
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine, Kombilimousine, Kombi, Coupé

Der Mitsubishi Galant ist ein zwischen 1969 und 2012 gebauter und der Mittelklasse zugeordneter Personenkraftwagen des japanischen Herstellers Mitsubishi. Der Galant wurde bis Herbst 2004 auch in Deutschland angeboten.

Galant (A2GS, 1969–1973)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1. Generation
Mitsubishi Colt Galant (1969–1973)
Mitsubishi Colt Galant (1969–1973)

Mitsubishi Colt Galant (1969–1973)

Produktionszeitraum: 1969–1973
Karosserieversionen: Limousine, Kombi, Coupé
Motoren: Ottomotoren:
1,3–1,6 Liter
(64–74 kW)
Länge: 4080 mm
Breite: 1560–1580 mm
Höhe: 1325–1360 mm
Radstand: 2420 mm
Leergewicht: 825 kg

Der Mitsubishi Galant der ersten Generation, anfangs unter der Bezeichnung Colt Galant vermarktet, wurde im Dezember 1969 eingeführt.

Anfangs stand lediglich eine viertürige Limousine mit 1,3- oder 1,5-Liter-Vierzylinder in drei Ausführungen zur Verfügung. Im Frühjahr 1970 folgte ein zweitüriges Stufenheck-Coupé, das als erstes japanisches Auto auf B-Säulen verzichtete (sogenanntes Hardtop-Coupé). Der Colt Galant wurde als erstes Mitsubishi-Modell nach Nordamerika exportiert und dort unter dem Namen Dodge Colt verkauft, nachdem der Chrysler-Konzern 1970/71 Anteile von Mitsubishi übernommen hatte. Ebenfalls erhältlich war ab Mitte 1970 ein fünftüriger Kombi.

Ebenfalls 1970 ließ Mitsubishi den übrigen Modellen ein Fließheck-Coupé namens Galant GTO folgen, das sich stilistisch an den US-amerikanischen Muscle Cars orientierte, mit drei verschiedenen Motoren lieferbar war und bis 1975 im Angebot blieb. Die Modellbezeichnung GTO wurde von Mitsubishi mit dem Mitsubishi GTO in den 1990er-Jahren wiederbelebt.

Im Frühjahr 1971 kam eine weitere Coupé-Variante namens Galant FTO mit 1,4-Liter-Vierzylinder ins Programm. Auch diese Bezeichnung wurde vom Werk in den 1990er-Jahren mit dem Mitsubishi FTO wieder aufgenommen.

Dieser Typ machte durch Rallye-Erfolge 1972 und 1973 (Southern Cross Rallye) auf sich aufmerksam.

In Deutschland wurde der erste Galant nicht angeboten.

Galant (A112/A114/A115, 1973–1976)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
2. Generation
Mitsubishi Galant (1973–1976)
Mitsubishi Galant (1973–1976)

Mitsubishi Galant (1973–1976)

Produktionszeitraum: 1973–1976
Karosserieversionen: Limousine, Kombi, Coupé
Motoren: Ottomotoren:
1,6–2,0 Liter
(74–92 kW)
Länge: 4200–4215 mm
Breite: 1600–1615 mm
Höhe: 1360–1395 mm
Radstand: 2420 mm
Leergewicht: 900–920 kg

Der Galant der zweiten Generation wurde in größerem Umfang exportiert; in Nordamerika wurde er wiederum als Dodge Colt angeboten, in Australien als Chrysler Valiant Galant und in einigen europäischen Märkten (nicht aber in Deutschland) als Colt Galant.

Die Karosserievarianten blieben dieselben wie bei der ersten Generation, die als Limousine, Kombi und zweitüriges Hardtop-Coupé ohne B-Säule angeboten wurde, wobei für einige Märkte zusätzlich ein Coupé mit fester B-Säule angeboten wurde.

Kennzeichen dieser Baureihe war die rundlichere Karosserieform mit modischem Hüftschwung und der Einsatz einer neuen Motorengeneration der Astron-Familie in Ergänzung der bislang verwendeten Maschinen der Saturn-Reihe. Diese leisteten bis zu 125 PS und warteten in einigen Ausführungen erstmals mit den von Mitsubishi patentierten Silent-Shaft-Ausgleichswellen zur Erhöhung der Motorlaufruhe auf.

Galant (A120, 1976–1980)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
3. Generation
Mitsubishi Galant (1976–1980)
Mitsubishi Galant (1976–1980)

Mitsubishi Galant (1976–1980)

Produktionszeitraum: 1976–1980
Karosserieversionen: Limousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,6–2,0 Liter
(55–63 kW)
Länge: 4330 mm
Breite: 1655 mm
Höhe: 1355 mm
Radstand: 2515 mm
Leergewicht: 1070 kg

Der Mitte 1976 eingeführte und in Japan Galant Σ (Sigma) genannte dritte Galant wurde nach der Etablierung von Mitsubishi Deutschland ab Februar 1977 unter der Bezeichnung Mitsubishi Galant auch in Deutschland angeboten, während der Kombi in Nordamerika als Dodge Colt vertrieben wurde. In Australien, wo das Modell in einem Chrysler-Werk montiert wurde, lief er unter dem Namen Chrysler Sigma.

Diese Generation gab es nur noch als viertürige Limousine und fünftürigen Kombi. Als Coupé-Variante fungierte der im Herbst 1975 eingeführte Mitsubishi Sapporo, der in Japan Galant Λ (Lambda) und in Australien Chrysler Scorpion hieß.

Technisches Hauptmerkmal dieser Baureihe waren die MCA-Jet-Motoren mit „Jet Valve“, einem zusätzlichen Einlassventil pro Zylinder, das es ermöglichte, die Abgasemissionen zu senken, ohne dafür den Zylinderkopf tiefgreifend überarbeiten zu müssen, sowie die patentierten Ausgleichswellen zur Erhöhung der Laufruhe.

Im deutschen Programm standen die Limousine als 1600 GL (55 kW /75 PS, DM 11.990) und als 2000 GLX (63 kW / 85 PS, DM 13.790) sowie ab Ende 1978 der 1600 GL Kombi (DM 13.990). Anfang 1980 ergänzte ein 2000 GLX Kombi das Angebot.

Galant (A160, 1980–1984)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
4. Generation
Mitsubishi Galant (1980–1984)
Mitsubishi Galant (1980–1984)

Mitsubishi Galant (1980–1984)

Produktionszeitraum: 1980–1984
Karosserieversionen: Limousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,6–2,0 Liter
(55–125 kW)
Dieselmotor:
2,3 Liter (62 kW)
Länge: 4570 mm
Breite: 1680 mm
Höhe: 1380 mm
Radstand: 2530 mm
Leergewicht: 1170 kg

Im Frühjahr 1980 kam die deutlich kantigere vierte Ausführung auf den Markt, die in Deutschland ab September desselben Jahres zu haben war.

Beim Galant des Typs A160 handelte es sich um einen gründlich aufgefrischten A120 mit neugestalteter Frontpartie, um 15 mm verlängertem Radstand, vom Lancer übernommener aufwendiger geführter hinterer Starrachse bzw. in einigen Modellen einer neuen Schräglenker-Hinterachse. Auch das Motorenangebot wurde erweitert: erstmals wurden Versionen mit ECI-Einspritzung und Turbolader und ein 2,3-Liter-Turbodiesel angeboten, ein Novum in der japanischen Automobilbranche.

Zu 1600 GL und GLX (unverändert 55 kW /75 PS) und 2000 GLS/GLX (jetzt mit dem neuen „Sirius“-Zweiliter mit 75 kW / 102 PS) gesellten sich der Turbodiesel mit 62 kW /84 PS und ab Mai 1982 der Galant Turbo ECI mit aufgeladenem, 125 kW / 170 PS leistendem Zweiliter-Vierzylinder.

Ab dem Jahr 1981 wurde auch ein neues Kombimodell angeboten. Dieses unterschied sich mit seinen vier rechteckigen Scheinwerfern zunächst deutlich von der Limousine. In anderen Ländern wurde diese Generation des Galants auch als Galant A130 angeboten und diente damit als Übergangsmodell zwischen Galant A120 und A160. Hierzulande hingegen trug dieses Fahrzeug jedoch stets den Typencode A160, obwohl es kaum optische Ähnlichkeiten zur wesentlich moderneren Limousine aufwies. Auch eine Limousine mit vier rechteckigen Scheinwerfern wurde hergestellt, in Deutschland aber nie angeboten. Erst 1982 erschien ein gelifteter Kombi, der sich nun optisch an der bereits angebotenen Limousine orientierte. Geändert wurden dabei die Frontbeleuchtung und der Grill, die Stoßstangen sowie der Innenraum. Auch die Spiegel waren nun nicht mehr am Kotflügel befestigt. Die wählbaren Ausstattungslinien des Kombis waren 1600 GL und 2000 GLX (beides Benziner), ab Februar 1983 wurde zusätzlich der Turbodiesel angeboten. Die Preise bewegten sich zwischen 13.790 DM (1600 GL) und 23.990 DM (Turbo).

Galant (E10, 1983–1988)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
5. Generation
Produktionszeitraum: 1983–1988
Karosserieversionen: Limousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,6–2,4 Liter
(55–110 kW)
Dieselmotor:
1,8 Liter (60 kW)
Länge: 4560–4660 mm
Breite: 1695 mm
Höhe: 1385–1400 mm
Radstand: 2600 mm
Leergewicht: 1005–1245 kg

Der fünfte Galant (Baureihe E10) wurde im Oktober 1983 vorgestellt und gelangte ab Juli 1984 nach Deutschland. Zudem erhielt er im selben Jahr die Auszeichnung des deutschen Autopreises das goldene Lenkrad. Mit diesem Modell erfolgte die Umstellung auf Frontantrieb und Quermotor. Eine Kombiversion wurde in Europa nicht mehr verkauft.

Angeboten wurden anfangs der 1600 GLX (wie bisher mit 55 kW / 75 PS), 2000 GLS und Royal (unverändert 75 kW / 102 PS), ein neues Turbodiesel-Modell mit 1,8 Liter großem Vierzylinder (60 kW / 82 PS), der 2400–GLS-Vierzylinder (82 kW / 112 PS), ausschließlich mit Automatik, und ein überarbeiteter Turbo ECI mit nur noch 110 kW / 150 PS Leistung. Die Preise bei Einführung lagen bei 17.990 DM (1600 GL) bis 30.700 DM (Turbo ECI).

In Deutschland entfiel bereits ab September 1985 der Galant Turbo, zugleich wurde der 2400 serienmäßig mit einem geregelten Katalysator ausgerüstet und wurde auch mit einer Fünfgang-Handschaltung angeboten. Ab Mitte 1986 war auch für den 2000 ein geregelter Katalysator lieferbar.

In Australien und Teilen Asiens wurde der Galant unter dem Namen Mitsubishi Magna verkauft. Ab 1985 war der Galant auch erstmalig in den USA erhältlich.

Galant (E30/HG/HH, 1987–1993)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
6. Generation
Mitsubishi Galant Stufenheck (1987–1993)
Mitsubishi Galant Stufenheck (1987–1993)

Mitsubishi Galant Stufenheck (1987–1993)

Produktionszeitraum: 1987–1993
Karosserieversionen: Limousine, Kombilimousine
Motoren: Ottomotoren:
1,6–2,0 Liter
(63–148 kW)
Dieselmotor:
1,8 Liter (55 kW)
Länge: 4530–4560 mm
Breite: 1695 mm
Höhe: 1415–1440 mm
Radstand: 2600 mm
Leergewicht: 1060–1370 kg

Die sechste Generation erschien Ende 1987 auf dem Heimatmarkt und wurde in Japan als Modellreihe des Jahres 1987 sowie als Allradmodell Galant GTi-16V Dynamic 4 Auto des Jahres 1988. In den USA kürte die Zeitschrift Motor Trend den Galant 1989 zum Importwagen des Jahres.[1]

Auf der Plattform dieses Modells basierte auch der im Herbst 1990 präsentierte Mitsubishi Sigma. Der E30 war auf dem deutschen Markt der erfolgreichste Galant, denn er wurde in fünf Jahren fast 80.000 Mal verkauft.

Der Galant E30 kam in Deutschland im März 1988 auf den Markt, anfangs nur als viertürige Stufenhecklimousine. Im März 1989 folgte das fünftürige Schrägheck.

Angeboten wurden ein 1,8-Liter-Vierzylinder (63 kW / 86 PS, ab 1990 66 kW / 90 PS, nur Stufenheck), ein Zweiliter (80 kW / 109 PS), ein 1,8-Liter-Turbodiesel (55 kW / 75 PS) und, im Spitzenmodell, dem GTi-16V Dynamic 4 mit permanentem Allradantrieb, ein 16V-Zweiliter mit 106 kW / 144 PS. Als GTi 16V gab es das Modell auch ohne Allradantrieb.

Ein nur in Japan sowie in den USA angebotenes, auf 1500 Stück limitiertes Sondermodell VR-4 leistete mit Turboaufladung 140 kW (190 PS). Der VR-4 war die Homologationsbasis des bis 1992 im Rallyesport von Ralliart eingesetzten Mitsubishimodells, mit dem Egon Weber 1992 die Rallye-Europameisterschaft gewann. In Australien gab es auch ein VR-Modell, das dem hierzulande angebotenen GTI 16v entsprach.

In Japan gab es auch ein von AMG modifiziertes GTI-Modell. Es leistete 125 kW (170 PS) und hatte neben einer anderen Frontschürze auch einen aufgewerteten Innenraum sowie Seitenschweller und Heckschürze. Dort und in anderen asiatischen Ländern wurde diese Generation optisch leicht verändert auch als Mitsubishi Eterna verkauft.

Eine technische Besonderheit des GTi-16V (nur 2WD) war das aus dem Mitsubishi Sapporo übernommene Elektronikfahrwerk (ECS), das das Fahrzeug in allen Fahrsituationen auf gleichem Niveau parallel zur Fahrbahn hielt. Dies erfolgte durch eine Kombination von pneumatischer und aktiver Dämpfungsbeeinflussung. Angetrieben wurde der im September 1988 eingeführte GTi-16V 2WD und der Dynamic 4 von einem eingespritzten 2-l-Vierzylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC); er vereinte als erstes Auto überhaupt Allradantrieb (4WD) und Allradlenkung (4WS). Bei der Allradlenkung war das Lenkverhalten der Hinterräder auf das der Vorderräder abgestimmt, wodurch ein verbessertes Lenkverhalten und mehr Fahrstabilität, bei Kurvenfahrt und Fahrspurwechsel gewährleistet wurden. Serienmäßig besaß der Galant aus Umweltschutzgründen ein Aktivkohlesystem sowie einen geregelten Katalysator (G-Kat).

Die Preisspanne reichte bei der Vorstellung von 22.900 DM (1,8 GLS) bis 42.500 DM (Dynamic 4).

Ab 1989 wurde der Galant E30 in Kanada als Dodge 2000 GTX und von 1992 bis 1993 als Eagle 2000 GTX verkauft.

Von Mai 1989 bis März 1993 wurde der australische Galant (Serien HG und HH) gebaut.[2]

Galant (E50/HJ, 1993–1996)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
7. Generation
Mitsubishi Galant Schrägheck (1993–1996)
Mitsubishi Galant Schrägheck (1993–1996)

Mitsubishi Galant Schrägheck (1993–1996)

Produktionszeitraum: 1993–1996
Karosserieversionen: Limousine, Kombilimousine
Motoren: Ottomotoren:
1,8–2,5 Liter
(85–190 kW)
Dieselmotor:
2,0 Liter (66 kW)
Länge: 4620 mm
Breite: 1730 mm
Höhe: 1405 mm
Radstand: 2635 mm
Leergewicht: 1190–1545 kg

Die siebte Auflage (E50) erschien Anfang 1993. Diese Generation gilt als eine der besten, da sie sehr gut verarbeitet war und äußerst zuverlässige Motoren besaß. Auch hier war wieder eine Stufenheck- sowie Schräghecklimousine lieferbar, während ein Kombi nicht zur Verfügung stand.

Als Motorisierung waren ein 1,8-Liter-Vierzylindermotor (4G93) mit 85 kW (115 PS), ein 2,0-Liter-Vierzylinder (4G63) mit 101 kW (137 PS) (häufigste Motorisierung), ein 2,0-Liter-V6 (6A12) mit 110 kW (150 PS) und ein 2,0-Liter-Turbodiesel (4D68) mit 66 kW (90 PS) erhältlich (alle jeweils mit Frontantrieb). Als Top-Version gab es in Deutschland einen 2,5-Liter-V6-Motor (6G73) mit 125 kW (170 PS) und Allradantrieb sowie Allradlenkung.

Nur in Japan gab es den Galant VR-4 mit 2,0-Liter-V6-Bi-Turbo (6A12TT), der 177 kW (241 PS) leistete und mit Allradantrieb (Viskokupplung als Zentraldifferential), Fuzzy-Logic-gesteuerter Allradlenkung sowie elektronisch gesteuerter Dämpferverstellung ausgestattet war.

Die V6-Modelle waren zunächst alle mit Alufelgen, einer Klimaautomatik, einem elektronischen Schiebedach sowie einer Traktionskontrolle ausgestattet. Später waren diese Ausstattungspunkte jedoch nicht mehr durchgehend serienmäßig. Für die Automatikmodelle war ein Tempomat verfügbar. Äußeres Merkmal aller V6-Modelle war bei beiden Karosserievarianten ein Spoiler-Paket (Heckspoiler, Seitenschürze, andere Frontstoßstange). Im März 1996 wurde das Sondermodell „Exceed“ eingeführt, welches neben dem 2,0-Liter-V6 unter anderen eine Klimaanlage und andere Alufelgen hatte.[3]

Im September 1996 wurde die Produktion in Japan eingestellt.

In asiatischen Ländern wurde das Modell optisch verändert auch als Mitsubishi Emeraude und Mitsubishi Eterna vermarktet. Der Antrieb aus dem Galant VR-4 wurde in Japan auch im Eterna XX-4 und Galant Sports GT (Schrägheck) verbaut.

Der Proton Perdana der bis 2005 gebaut wurde basierte ebenfalls auf dieser Generation.

In den USA wurde der Galant E50 zum Modelljahr 1994 eingeführt. Äußeres Merkmal der US-Modelle sind u. a. breitere Stoßstangen. Produziert wurde der Galant für den nordamerikanischen Markt wie die folgenden Generationen auch in Normal (Illinois) im dortigen Mitsubishi-Werk (bis 1995 Diamond-Star Motors). Ein Facelift erfolgte 1997, zum Modelljahr 1999 wurde die Baureihe abgelöst.

In Australien wurde der Galant von April 1993 bis Oktober 1996 als Serie HJ gebaut, wurde aber dann durch den Magna (Serie TE) abgelöst.[2]

Zum Stichtag 1. Januar 2024 waren laut KBA in Deutschland noch 169 Mitsubishi Galant dieser Baureihe angemeldet.[4]

Galant (EA0, 1996–2006)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
8. Generation
Mitsubishi Galant Limousine (1996–2006)
Mitsubishi Galant Limousine (1996–2006)

Mitsubishi Galant Limousine (1996–2006)

Produktionszeitraum: 1996–2006
Karosserieversionen: Limousine, Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,8–2,5 Liter
(98–206 kW)
Dieselmotor:
2,0 Liter (66 kW)
Länge: 4630 mm
Breite: 1740 mm
Höhe: 1415 mm
Radstand: 2635 mm
Leergewicht: 1260–1465 kg

Die achte Generation des Galant wurde im August 1996 eingeführt. Diese sollte die langlebigste Ausführung der Modellreihe sein, da sie zehn Jahre in Produktion blieb. Zudem war auch für den deutschen Markt wieder eine Kombivariante erhältlich.

In dieser Baureihe standen acht Motoren zur Verfügung.

Typenbezeichnung

In der Typenbezeichnung ist die Motorenangabe (1–8) das wichtigste Merkmal und steht an 3. Stelle. An 2. Stelle wird eine der zwei Antriebsarten angegeben, Fronttriebler (A) oder Permanent-Allrader (C). Der letzte und 4. Buchstabe der Typbezeichnung gibt die Karosserieform an, Limousine (A) oder Kombi (W). Folgende 23 Typen gab es:

EA1A, EA2A, EA3A, EA5A, EA6A, EA7A, EC1A, EC3A, EC5A, EC7A, EA1W, EA2W, EA3W, EA4W, EA5W, EA6W, EA7W, EC1W, EC3W, EC4W, EC5W, EC7W, EA8A

Im Angebot waren in Deutschland zwei Benzinmotoren, der 2,0-Liter-Vierzylinder (4G63) und der V6 mit 2,5 Litern Hubraum (6A13). Im Februar 1999 wurde die Motorpalette mit einem 2,4-Liter-GDI-Benzindirekteinspritzer ergänzt (4G64). Gleichzeitig erfolgte ein leichtes Facelift – erkennbar an den jetzt runden Nebelscheinwerfern und der geänderten Frontschürze sowie Klarglas-Blinkergläser und eine veränderte Logo-Anordnung am Kofferraumdeckel. Ferner gab es einen 2,0-Liter-Turbodiesel-Motor mit 66 kW (90 PS) (4D68) aus dem Vorgängermodell, der in Deutschland allerdings nicht erhältlich war, da dessen Vorkammereinspritzung gegenüber der weit verbreiteten TDI-Technik als chancenlos betrachtet wurde. Angeboten wurde ab 1997 auch eine Sport-Version. Die Preise lagen zwischen 44.990 DM (Limousine mit 2.0) und 50.390 DM (Kombi mit 2.5). Die von der Sportversion abgeleitete Avance-Version mit Frontschürze und Seitenschwellern kam 1999 hinzu.

In Japan hieß die Kombiversion Mitsubishi Legnum. Deutlich erkennbar unterscheidet sich hier beim Facelift die Heckklappe und die anders gestalteten Heckleuchten von der europäischen Version. Ferner gab es ab August 1998 den Mitsubishi Aspire in Japan. Er unterscheidet sich vom Galant nur am Grill, an den Scheinwerfern und den Rückleuchten. Die Scheinwerfer waren komplett verchromt (nicht schwarz) und die Heckleuchten hatten orangefarbene Blinkergläser.

Der Galant wurde am 7. Juli 1998 in den USA eingeführt (Modelljahr 1999). Gebaut wurde er wie der Vorgänger auch in Normal (Illinois) im dortigen Mitsubishi-Werk (ehemals Diamond-Star Motors). Die Vorderradaufhängung wurde von Mehrlenkerachse auf Federbeine umgestellt, während die Hinterachse mit Ausnahme des Basismodells DE serienmäßig mit einem Stabilisator ausgestattet wurde. Die ES-, LS- und GTZ-Modelle wurden auch mit einem 145 kW (198 PS) starken 3,0-Liter-V6-Motor (6G72) angeboten, der aber nur in Verbindung mit einer Viergang-Automatik erhältlich war. Armaturenbrett und Interieur unterscheiden sich von den in Japan gebauten Fahrzeugen.[5] Zum Modelljahr 2002 erhielt der amerikanische Galant ein Facelift, 2004 wurde er vom Nachfolger abgelöst.

Auf Märkten mit Rechtslenkung wie Japan und Großbritannien war der Galant auch wieder als VR-4 erhältlich (Kombi: Legnum VR-4). Diese sportlichste Version verfügte über einen biturbogeladenen 2,5-Liter-V6 mit 24 Ventilen (6A13TT) und erreichte mit 206 kW (280 PS) eine Höchstgeschwindigkeit von über 240 km/h. Bei Mitsubishi hieß der Bi-Turbo offiziell Twin-Turbo. Dies war der letzte VR-4, der entwickelt wurde.

Für Europa wurden insgesamt 101.947 Fahrzeuge gebaut und ausgeliefert. Davon sind 88.344 Linkslenker und 13.603 Rechtslenker (ausschließlich Baureihen EA2, EA3, EA5 und EA6).

Für Japan wurden insgesamt 218.940 Fahrzeuge gebaut. Davon sind 95.452 Galant/Aspire (Limousinen) und 124.488 Legnum (Kombi). Die EA2 und EA6 gab es hier nicht. Diese waren ausschließlich für Europa bestimmt.

Andere Exportländer waren: Neuseeland, China (Taiwan und Hongkong), Singapur, Brasilien, Chile und die Golfstaaten: Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien sowie die Vereinigten Arabischen Emirate. In diesen Ländern hießen die Modelle überwiegend „Super Saloon“. Während in allen Ländern die Limousine erhältlich war, wurden einzig nach Neuseeland 497 Kombis geliefert. Für Hongkong wurden 1443 „VR-G“ (EA7A) gebaut. Außerdem gab es nur in Hongkong den „VR-M“ (EA4A, 2537 Stück). Das „M“ stand hier wohl für den Motor der als „Mivec“ ausgeführt war. Auch ein „24Viento“ wurde für Hongkong gebaut. Nach Neuseeland wurden mehr als 3229 Fahrzeuge geliefert, nach Brasilien genau 87 „VR“-Limousinen. Insgesamt wurden für die genannten Länder 54.521 Fahrzeuge gebaut.

In Deutschland wurde der Galant im Oktober 2004 aus der Modellpalette genommen. Seitdem führt Mitsubishi in Europa kein Mittelklassefahrzeug mehr im Programm.

Galant (2004–2012)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
9. Generation
Mitsubishi Galant (2004–2006)
Mitsubishi Galant (2004–2006)

Mitsubishi Galant (2004–2006)

Produktionszeitraum: 2004–2012
Karosserieversionen: Limousine
Motoren: Ottomotoren:
2,4–3,8 Liter
(119–172 kW)
Länge: 4836 mm
Breite: 1839 mm
Höhe: 1471–1476 mm
Radstand: 2750 mm
Leergewicht: 1550–1615 kg

In den USA wurde ab Sommer 2004 ein neues Modell des Galant angeboten. Es gab ihn nur noch mit Stufenheck und wahlweise mit einem 2,4 Liter großen Vierzylinder (4G69) mit 119 kW (162 PS) oder einem V6 (6G75) mit 3,8 Litern Hubraum und 171 kW (233 PS).

2007 wurde der Galant Ralliart eingeführt, bei dem eine leistungsoptimierte Version des 3,8-Liter V6 verbaut wurde. Der Motor leistete hier nun 192 kW (261 PS) und hatte ein maximales Drehmoment von 350 Nm.

Im Herbst 2008 erhielt der Galant ein Facelift. Zu erkennen ist dies an dem nicht mehr durch einen Steg samt Logo unterbrochenen Kühlergrill.

Der Mitsubishi Endeavor sowie der Mitsubishi Eclipse der vierten Generation basieren auf derselben Mitsubishi PS-Plattform wie die neunte Generation des Galant, die im Rahmen von Mitsubishis Project America entwickelt wurde.

In Australien wurde ein ähnliches Modell als Mitsubishi 380 von 2005 bis 2008 angeboten.

In Taiwan war ein leicht abgewandeltes Modell als Mitsubishi New Grunder auf dem Markt.[7] Dieses Modell wurde für die Volksrepublik China bei Soueast ab 2006 als Mitsubishi Galant gebaut.

In Japan wurde die Modellreihe 2008 aufgegeben. Stattdessen wurde der Mitsubishi Lancer unter der Bezeichnung Galant Fortis angeboten. In Europa war auch dieses Modell nicht lieferbar.

2012 wurde die Baureihe ersatzlos eingestellt. Ein 2007 vorgestelltes Konzeptfahrzeug mit dem Namen Concept ZT, das einen möglichen Ausblick auf die nächste Generation des Galant geben sollte, wurde nicht zur Serienreife gebracht.

  • Automobil Revue. Katalognummern 1973, 1991, 1995, 1998, 2006 (Daten und Preise)
  • auto katalog. Ausgabe 1985/86 (Daten und Preise)
  • Joachim Kuch: Japanische Automobile. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-613-01365-7, S. 132–138.
  • Mitsubishi Galant Betriebsanleitung. Mitsubishi Motors Corporation © 1991. MB853604-A/HY105020.
Commons: Mitsubishi Galant – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Mark J. McCourt: A brief history of the Eighties in worldwide car awards. In: hemmings.com. 30. Januar 2020, abgerufen am 3. November 2022 (amerikanisches Englisch).
  2. a b Übersicht über die australischen Galant Modelle von Chrysler und Mitsubishi (Memento des Originals vom 2. Oktober 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.goauto.com.au
  3. AutoBild: Rennt bis zur Rente. 25. Februar 2002, abgerufen am 10. Juni 2021.
  4. Bestand an Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern nach Herstellern und Typen (FZ 6). In: KBA.de. Kraftfahrt-Bundesamt, abgerufen am 14. April 2024.
  5. MotorWeek: 1999 Mitsubishi Galant LS. In: youtube.com. 30. September 1998, abgerufen am 27. Oktober 2022 (deutsch).
  6. Mitsubishi Galant VR-4: Classic Cars. Abgerufen am 10. April 2023.
  7. Webseite des Mitsubishi Grunder (chinesisch) (Memento vom 4. April 2010 im Internet Archive)