Salvaterra de Magos – Wikipedia

Salvaterra de Magos
Wappen Karte
Salvaterra de Magos (Portugal)
Salvaterra de Magos (Portugal)
Basisdaten
Region: Alentejo
Unterregion: Lezíria do Tejo
Distrikt: Santarém
Concelho: Salvaterra de Magos
Koordinaten: 39° 1′ N, 8° 48′ WKoordinaten: 39° 1′ N, 8° 48′ W
Einwohner: 5455 (Stand: 30. Juni 2011)[1]
Fläche: 33,36 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 164 Einwohner pro km²
Postleitzahl: 2120-100
Politik
Bürgermeister: Manuel Joaquim Oliveira Faria Bolieiro (PS)
Adresse der Gemeindeverwaltung: Junta de Freguesia de Salvaterra de Magos
Rua Timor Lorosae, nº 2
2120-100 Salvaterra de Magos
Website: www.salvaterrademagos.freguesias.pt
Kreis Salvaterra de Magos
Flagge Karte
Flagge von Salvaterra de Magos Position des Kreises Salvaterra de Magos
Einwohner: 21.607 (Stand: 19. April 2021)[3]
Fläche: 243,94 km² (Stand: 1. Januar 2010)[2]
Bevölkerungsdichte: 89 Einwohner pro km²
Anzahl der Gemeinden: 4
Verwaltung
Adresse der Verwaltung: Câmara Municipal de Salvaterra de Magos
Praça da República
2120-072 Salvaterra de Magos
Präsident der Câmara Municipal: Hélder Manuel Ramalho de Sousa Esménio (PS)
Website: www.cm-salvaterrademagos.pt

Salvaterra de Magos ist eine Kleinstadt (Vila) in Portugal. Sie ist bekannt für ihre Traditionen in der Falknerei und dem Stierkampf. Die 1903 von Eiffel errichtete Eisenbrücke Ponte Dona Amélia ist ihr bekanntestes Bauwerk.

Die Ponte Dona Amélia-Brücke

Funde belegen eine Besiedlung seit der Altsteinzeit, darunter Werkzeuge und Grabstätten an den archäologischen Ausgrabungsstätten von Muge und Granho. Aus der mittleren Steinzeit wurden Muschelhaufen (port. Concheiros) bei Ribeira de Muge und im Feuchtgebiet Paúl de Magos gefunden. Die späteren Siedler der Jungsteinzeit hinterließen insbesondere am Bach Ribeira do Coelheiro und im Tal Vale dos Lobos Spuren. Aus römischer Siedlungszeit stammen u. a. Mosaike, Amphoren und ein Keramikofen.

Das Gebiet des heutigen Kreises kam im Zuge der arabischen Landnahme ab 711 unter die Herrschaft der Mauren, die insbesondere in der Landwirtschaft für einige Entwicklung in der fruchtbaren Region sorgten. Im Verlauf der christlichen Reconquista wurde das Gebiet unter König D. Dinis neu besiedelt, und Salvaterra de Magos erhielt 1295 erste Stadtrechte. Im Vertrag von Salvaterra de Magos wurde Beatrix, die Tochter des portugiesischen Königs D. Fernando I., mit dem kastilischen König Juan I. de Castilla verheiratet. Nach dem Tode König Ferdinands 1383 drohte Portugal durch Erbfolge an Spanien zu kommen. Die Revolution in Portugal 1383, die insbesondere durch die historische Schlacht von Aljubarrota 1385 entschieden wurde, brachte König D. João I. auf den Thron des nunmehr unabhängig gebliebenen Königreich Portugals.

König D. João III. gab Salvaterra de Magos 1542 an seinen Bruder D. Luís, den Herzog von Beja, der hier einen Palast errichten ließ. Auch die hier veranstalteten Stierkämpfe erlangten einige Bekanntheit. In die Geschichte ging insbesondere jener Stierkampf ein, bei dem der 7. Graf von Arcos durch den Stier getötet wurde, und woraufhin der Vater des Getöteten den Stier tötete. Der Stierkampf ist bis heute in Salvaterra de Magos sehr lebendig geblieben und hat mit der 1920 errichteten Stierkampfarena hier eine überregional bekannte Heimstatt.

Salvaterra de Magos um 1900

In Salvaterra de Magos war im 17. und 18. Jahrhundert die Falknerei der portugiesischen Könige, dort arbeiteten viele Falkner aus Leende, Valkenswaard und Waalre. Die Namensliste ist im Falknereimuseum in Valkenswaard einsehbar. Unter König D. José I. erfuhr die Palastanlage einige Erweiterungen und Umbauten. So wurde 1753 das Opernhaus Real Teatro de Salvaterra errichtet, in dem später u. a. der italienische Komponist Davide Perez (1711–1778) wirkte. Auch eine Reihe Literaten hielten sich in der Palastanlage zwischen 1763 und 1791 auf. Die Königsversammlung, die Cortes, traf sich mehrmals in Salvaterra de Magos, insbesondere zur Zeit der Königin D. Maria I.

Im Verlauf der Verwaltungsreformen nach der Liberalen Revolution 1822 und dem folgenden Miguelistenkrieg wurde 1837, durch Mouzinho da Silveira (1780–1849), der angrenzende Kreis Muge aufgelöst und dem Kreis Salvaterra de Magos angegliedert. Durch Ausgliederungen aus der Gemeinde Muge entstanden dabei zudem die Gemeinden Marinhais, Glória do Ribatejo und Granho.[4]

Der 1925 gegründete Fußballverein Clube Desportivo Salvaterrense spielt in unterklassigen Ligen des Distriktverbandes von Santarém (Stand 2013/14). Er trägt seine Heimspiele im 2.000 Zuschauer fassenden Stadion Campo de Jogos de Clube Desportivo Salvaterrense aus.[5] Seine Futsal-Abteilung spielt im städtischen Sporthallenkomplex Complexo Desportivo Municipal in der Gemeinde Marinhais. Dort wurde im Januar 2013 erstmals ein regionales Futsal-Turnier veranstaltet.[6]

Unter den weiteren Sportvereinen des Kreises ist der Sport Clube Desportos Glória do Ribatejo in der Gemeinde Glória do Ribatejo zu nennen. 1975 gegründet, spielt der Fußballverein ebenfalls in Ligen des Distriktverbandes Santarém (Stand 2013/14).

Salvaterra de Magos ist Verwaltungssitz eines gleichnamigen Kreises (Concelho) im Distrikt Santarém. Am 19. April 2021 hatte der Kreis 21.607 Einwohner auf einer Fläche von 243,9 km²[3].

Die Nachbarkreise sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Almeirim, Coruche, Benavente, Azambuja sowie Cartaxo.

Mit der Gebietsreform im September 2013 wurden mehrere Gemeinden zu neuen Gemeinden zusammengefasst, sodass sich die Zahl der Gemeinden von zuvor sechs auf vier verringerte.[7]

Die folgenden Gemeinden (Freguesias) liegen im Kreis Salvaterra de Magos:

Kreis Salvaterra de Magos
Gemeinde Einwohner
(2021)
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
LAU-
Code
Glória do Ribatejo e Granho 3.728 84,65 44 141507
Marinhais 6.259 37,88 165 141502
Muge 1.188 49,61 24 141503
Salvaterra de Magos e Foros de Salvaterra 10.432 71,80 145 141508
Kreis Salvaterra de Magos 21.607 243,94 89 1415

Im Zuge der kommunalen Neuordnung in Portugal wurden zum 29. September 2013 die Gemeinden Salvaterra de Magos und Foros de Salvaterra zur União de Freguesias de Salvaterra de Magos e Foros de Salvaterra, und die Gemeinden Glória do Ribatejo und Granho zur União de Freguesias de Glória do Ribatejo e Granho zusammengefasst.

Bevölkerungsentwicklung

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Einwohnerzahl im Kreis Salvaterra de Magos (1801–2011)
1801 1849 1900 1930 1960 1981 1991 2001 2004 2011
1875 3436 7047 11.498 16.966 18.962 18.979 20.161 20.908 22.053

Kommunaler Feiertag

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  • Christi Himmelfahrt

Städtepartnerschaften

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Die Autobahn A13 führt nahe Salvaterra de Magos vorbei, mit eigener Ortsabfahrt. Die Nationalstraße N118 verbindet den Ort zudem mit der 10 km südlich verlaufenden Autobahn A10, Anschlussstelle Benavente.

Bis zur Einstellung des Personenverkehrs 2011 war der Kreis über die Haltepunkte Marinhais und Muge an die Eisenbahnstrecke Linha de Vendas Novas angeschlossen.

Der Öffentliche Nahverkehr im Kreis Salvaterra de Magos wird durch Buslinien der Barraqueiro-Gruppe sichergestellt.

Söhne und Töchter der Stadt

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Commons: Salvaterra de Magos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence, Sex and Age; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  2. a b Übersicht über Code-Zuordnungen von Freguesias auf epp.eurostat.ec.europa.eu
  3. a b www.ine.pt – Indikator Resident population by Place of residence and Sex; Decennial in der Datenbank des Instituto Nacional de Estatística
  4. www.verportugal.net, abgerufen am 14. Januar 2014
  5. Das Stadion auf www.fussballzz.de, abgerufen am 16. Januar 2014
  6. Das Turnier auf der Website der Stadtverwaltung (Memento des Originals vom 16. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cm-salvaterrademagos.pt, abgerufen am 16. Januar 2014
  7. Veröffentlichung der administrativen Neuordnung im Gesetzesblatt Diário da República vom 28. Januar 2013, abgerufen am 16. März 2014
  8. www.anmp.pt, abgerufen am 16. Januar 2014