Seebenau – Wikipedia

Seebenau ist eine Ortschaft der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Seebenau (Sachsen-Anhalt)
Seebenau (Sachsen-Anhalt)
Seebenau
Lage von Seebenau in Sachsen-Anhalt

Die Ortschaft liegt im Nordwesten der Altmark im Norden des Bundeslandes Sachsen-Anhalt unweit der Grenze zu Niedersachsen. Seeben als größter Ortsteil liegt in der Mitte, Darsekau etwa zwei Kilometer nordwestlich davon und Cheine rund drei Kilometer südöstlich.[1]

Ortschaftsgliederung

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Zur Ortschaft Seebenau gehören die Ortsteile Seeben, Cheine und Darsekau.[2]

Entstehung der Gemeinde

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Am 1. April 1938 wurden die Gemeinden Seeben und Darsekau aus dem Landkreis Salzwedel zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Seebenau vereinigt.[3]

Bei der Bodenreform wurde 1945 festgestellt: 96 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 1325 Hektar, die Kirche hatte einen Hektar Fläche in Besitz, die Gemeinde 4 Hektar, Staat und Reich hatten 351 Hektar Landbesitz. Im Jahre 1946 wurden 351 Hektar enteignet und auf 170 Siedler aufgeteilt. Zwie Jahre später, 1948, gab es noch 166 Erwerber von Land aus der Bodenreform. Im Jahre 1952 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Deutsch-Sowjetische Freundschaft“ (in Darsekau). Sie wurde 1960 mit der LPG „Thomas Müntzer“ in Cheine zusammengeschlossen, gemeinsam mit der LPG Typ I „Frischauf“ entstand daraus die Groß-LPG Cheine-Sebenau. Im Jahr 1986 gab es die LPG Deutsch-Sowjetische Freundschaft Seebenau-Brietz mit Verwaltung Cheine, den Betriebsteilen Brietz und Darsekau, der Rinderanlage Seebenau und Werkstatt Brietz. Die LPG (Pflanzenproduktion) Osterwohle hatte ihre Werkstatt in Seebenau. 1992 wurde die LPG Seebenau-Brietz, Sitz Cheine, in den „Agrarproduktionsbetrieb Seebenau eG“ umgewandelt,[4] der auch heute fortbesteht.

Auflösung der Gemeinde und Bildung der Ortschaft

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Am 25. Juli 1952 kam Seebenau aus dem Landkreis Salzwedel zum Kreis Salzwedel. Am 1. März 1973 wurde die Gemeinde Cheine aus demselben Kreis in die Gemeinde Seebenau eingemeindet. Am 1. Juli 1994 kam Seebenau zum Altmarkkreis Salzwedel.[5]

Bis Ende 2009 bildeten Seeben, Cheine und Darsekau die eigenständige Gemeinde Seebenau, die Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Salzwedel-Land war.

Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat von Seebenau am 12. Januar 2009, dass die Gemeinde in die Hansestadt Salzwedel eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[6] [7]

Nach der Eingemeindung wurden Cheine, Darsekau und Seeben Ortsteile der Hansestadt Salzwedel. Für die eingemeindete Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Für die nunmehrige Ortschaft Seebenau wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.

Somit war am 1. Januar 2010 aus der Gemeinde Seebenau die heutige Ortschaft Seebenau entstanden.

Einwohnerentwicklung der Gemeinde

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Jahr Einwohner
1939 458
1946 537
1964 486
1971 455
1981 603
1985 [0]574[8]
1990 [0]510[8]
1993 514
Jahr Einwohner
1995 [0]609[8]
1998 [0]650[8]
2000 [0]649[8]
2002 [0]658[8]
2004 [0]665[8]
2006 [0]658[8]
2008 [0]642[9]
2009 [0]620[9]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1993:[4]

Ortsbürgermeister

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Herbert Amft ist Ortsbürgermeister der Ortschaft Seebenau.[10]

Letzter Bürgermeister der Gemeinde war Frank Ludwig.

Bei der ersten Ortschaftsratswahl am 9. Juni 2024 errang die „Gemeinde Seebenau“ alle 5 Sitze.[11]

Es wurden eine Frau und vier Männer gewählt. Von 469 Wahlberechtigten hatten 304 ihre Stimme abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug damit 64,82 Prozent.[11]

Einzelnachweise

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  1. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  2. Hauptsatzung der Stadt Salzwedel. §18 Ortschaftsverfassung (gültig ab 1. Januar 2024). 1. November 2023, abgerufen am 7. August 2024.
  3. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1938, ZDB-ID 3766-7, S. 139, 475.
  4. a b Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2059–2060, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 358, 362 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  6. Vereinbarung über die Eingemeindung der Gemeinde Seebenau in die Hansestadt Salzwedel (Gebietsänderungsvereinbarung) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 16. März 2009. In: Altmarkkreis Salzwedel (Hrsg.): Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 4, 22. April 2009, S. 84–86 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 819 kB; abgerufen am 19. Februar 2022]).
  7. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  8. a b c d e f g h Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung der Gemeinden nach Kreisen 1964 – 2007 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / -/ 07). Halle (Saale) Februar 2009 (sachsen-anhalt.de [PDF]).
  9. a b Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). ZDB-ID 2921504-3 (destatis.de). (Jahr anklicken)
  10. Ortschaftsrat Seebenau. In: salzwedel.de. Hansestadt Salzwedel, abgerufen am 9. August 2024.
  11. a b Bekanntmachung des endgültigen Wahlergebnisses und der Namen der gewählten Bewerberinnen und Bewerber der Gemeinderatswahl und der Ortschaftsratswahlen am 9. Juni 2024 – Ergebnis der Ortschaftsratswahl in Seebenau. (PDF) Hansestadt Salzwedel, 25. Juni 2024, S. 15, abgerufen am 9. August 2024.

Koordinaten: 52° 53′ 5,6″ N, 11° 2′ 5,6″ O

Commons: Seeben (Salzwedel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien