Sibel Arslan – Wikipedia

Sibel Arslan (2023)

Sibel Arslan (* 23. Juni 1980 in Erzincan, Türkei; heimatberechtigt in Basel)[1] ist eine Schweizer Juristin und Politikerin (BastA/Grüne).

Die zaza- bzw. kurdischstämmige[2] Sibel Arslan kam 1991[3] mit ihrer Mutter und ihren beiden Brüdern in die Schweiz, wohin ihr Vater bereits sechs Jahre früher als Flüchtling ausgewandert war.[4] Die Familie liess sich im Kleinbasel nieder.[4] 2002 absolvierte sie die Matura Typus A am Gymnasium Bäumlihof. Danach studierte sie Rechtswissenschaft an der Universität Basel und schloss 2011 mit dem Lizentiat ab.[5] 2004 nahm sie das Schweizer Bürgerrecht an;[6] sie ist türkisch-schweizerische Doppelbürgerin[7].

Zusammen mit ihrem Bruder führte Arslan von 2006 bis 2007 die Shisha-Bar «Susam» beim Barfüsserplatz.[4][5] Ab 2012 arbeitete sie als Rechtsberaterin beim Basler Gewerkschaftsbund. Von 2013 bis 2015 war sie Berufsbeiständin beim Amt für Beistandschaften und Erwachsenenschutz des Kantons Basel-Stadt. 2015 konnte Arslan eine vereinbarte Stelle beim Kanton Basel-Landschaft nicht antreten, weil die Basler Zeitung eine, wie sich später herausstellte, unbegründete Kampagne gegen sie geführt hatte.[8][9][10][11][8][12] Von März 2015 bis Februar 2016 arbeitete sie als Juristin im Generalsekretariat der Sicherheitsdirektion des Kantons Basel-Landschaft.[5][13] Im November 2017 gründete sie mit dem Zürcher CVP-Politiker Lucius Dürr die in Basel ansässige Firma Sidus Consulting GmbH,[14][15] die unter anderem Beratungsdienstleistungen im Bereich Politik und Non-Profit-Organisationen anbietet.

Arslan trat 2004 Basels starker Alternative (BastA) bei[4] und sass von 2005 bis 2016 im Grossen Rat des Kantons Basel-Stadt, wo sie der Fraktion des Grünen Bündnisses angehörte.[16] Ab 2007 nahm sie Einsitz in der Justiz-, Sicherheits- und Sportkommission und ab 2013 in der Begnadigungskommission.[16]

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2015 wurde Arslan in den Nationalrat gewählt[17], bei den Wahlen 2019 und 2023 bestätigt.[18][19] Dort gehört sie der Aussenpolitischen Kommission und der Kommission für Rechtsfragen an. Seit 2018 ist sie auch Mitglied der Gerichtskommission der Vereinigten Bundesversammlung. Seit 2020 ist sie Mitglied der Schweizer Delegation in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.[1]

2021 wurde in den Tamedia-Zeitungen die Zwischenbilanz gezogen, die politische Karriere von Arslan sei «steil und holprig zugleich» verlaufen. Schweizweit bekannt sei Arslan vor allem als jene Parlamentarierin, die so hart angegangen werde wie keine andere.[20] Gleichzeitig erhielt sie in Wahlen jeweils viele Stimmen, auch von anderen Parteilisten.[19]

Commons: Sibel Arslan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Sibel Arslan auf der Website der Bundesversammlung, abgerufen am 22. Mai 2020.
  2. Nina Sahdeva: Fair unterwegs mit Sibel Arslan – Fürsprecherin für Minderheiten und Menschenrechte. fairunterwegs. 7. Dezember 2016, abgerufen am 12. Juni 2021.
  3. Zur Person Sibel Arslan (Memento vom 29. September 2017 im Internet Archive). Website von Sibel Arslan.
  4. a b c d Lena Oppong: Sibel Arslan. Portrait (Memento vom 9. Dezember 2014 im Internet Archive). Website von Fingerzeig, abgerufen am 28. März 2022.
  5. a b c Bündnis Grüne BastA! nominiert NationalratskandidatInnen (Memento vom 27. November 2015 im Internet Archive). Grünes Bündnis. Website der Grünen Partei Basel-Stadt, 18. März 2015, abgerufen am 9. Dezember 2017 (Medienmitteilung; PDF; 276 kB).
  6. Sibel Arslan kandidiert für vakanten Sitz im Basler Bürgerrat (Memento vom 21. Februar 2016 im Internet Archive). Grünes Bündnis. Website der Grünen Partei Basel-Stadt, 14. März 2013, abgerufen am 28. März 2022 (Medienmitteilung; PDF; 33 kB).
  7. Othmar von Matt: Jeder 13. Parlamentarier ist Doppelbürger. In: Watson. 29. Juli 2018, abgerufen am 12. Juni 2021.
  8. a b Andreas Schwald, Jasmin Schraner: Sibel Arslan übernimmt befristete Juristenstelle (Memento vom 3. April 2015 im Internet Archive). In: TagesWoche. 8. Dezember 2014, abgerufen am 28. März 2022.
  9. Christian Keller: Schulden und Qualifikationsmängel (Memento vom 1. Dezember 2014 im Internet Archive). In: Basler Zeitung. 29. November 2014, abgerufen am 28. März 2022.
  10. Andreas Schwald: «Fall Arslan» erledigt. Betreibungen eingestellt (Memento vom 28. März 2015 im Internet Archive). In: TagesWoche. 6. Dezember 2014, abgerufen am 28. März 2022.
  11. Peter Siegenthaler: Sibel Arslan trotzte der Medienschelte. In: SWI swissinfo.ch. 5. Januar 2016, abgerufen am 28. März 2022.
  12. Christoph Keller: Fallstricke – wie Sibel Arslan zu Fall gebracht wurde - Passage - SRF. In: srf.ch. 5. Juni 2015, abgerufen am 7. Januar 2023.
  13. Neo-Nationalrätin Sibel Arslan tritt aus dem Grossen Rat zurück. In: bz – Zeitung für die Region Basel. 22. Februar 2016, abgerufen am 12. Juni 2021.
  14. Martina Rutschmann: Selbstständig - Neues Standbein: Sibel Arslan wird Politiker-Beraterin. In: tagblatt.ch. 21. Dezember 2017, abgerufen am 29. September 2024.
  15. Sidus Consulting GmbH. In: bs.chregister.ch. Abgerufen am 29. September 2024 (Schweizer Hochdeutsch).
  16. a b Sibel Arslan auf der Website des Grossen Rates des Kantons Basel-Stadt, abgerufen am 28. März 2022.
  17. Jeremias Schulthess: SP holt dritten Sitz ins linke Lager: Sibel Arslan (BastA!) profitiert (Memento vom 2. März 2016 im Internet Archive). In: TagesWoche. 18. Oktober 2015, abgerufen am 28. März 2022.
  18. Basel schickt ausschliesslich Frauen nach Bern. In: SRF.ch, 22. Oktober 2023.
  19. a b Andreas Schwald: Das Phänomen Sibel Arslan – die Panaschierkönigin mit glänzendem Resultat. In: bz – Zeitung für die Region Basel. 21. Oktober 2019, abgerufen am 6. November 2019.
  20. Alessandra Paone, Thomas Knellwolf: Sibel Arslan im Porträt – Warum fühlen sich so viele von dieser Frau provoziert? In: derbund.ch. 7. September 2021, abgerufen am 7. Januar 2023.