Strünken – Wikipedia
Strünken Gemeinde Odenthal | ||
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Koordinaten: | 51° 4′ N, 7° 11′ O | |
Lage von Strünken in Odenthal | ||
Karte der Großen Dhünntalsperre mit Lage von Strünken |
Strünken war ein Ortsteil von Odenthal, der durch den Bau der Großen Dhünntalsperre verschwunden ist.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Strünken wurde Schlacke aus einem Rennofen gefunden, die laut einer Untersuchung nach der Radiokarbonmethode aus dem 13. Jahrhundert stammte.[1] Die erste urkundliche Erwähnung des Orts stammt von 1340. Besitzer war zu dieser Zeit das Stift St. Gereon in Köln. Kurze Zeit später ging er in das Eigentum der Zisterzienserabtei Altenberg über. Es handelte sich um ein einzelnes Haus mit Stallungen.[2] Mit der Aufhebung der Abtei im Jahr 1803 ging der Hof an den Fiskus über.[3] Er lag in unmittelbarer Nähe zur Loosenau[4] und war viele Jahrzehnte den Gefahren ausgesetzt, die von den dortigen Pulvermühlen ausgingen.[5] An der Stelle, wo Strünken einmal gewesen ist, steht heute der Staudamm der Talsperre.
Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Miselohe, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als Hof kategorisiert wurde und mit Strüncken bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Strünken. Aus ihr geht hervor, dass Strünken zu dieser Zeit Teil von Oberodenthal in der Herrschaft Odenthal war.[6]
Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde die Herrschaft aufgelöst. Strünken wurde politisch der Mairie Odenthal im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Odenthal im Kreis Mülheim am Rhein.
Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824, auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 und ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 auf Messtischblättern regelmäßig als Strünken oder ohne Namen verzeichnet. Strünken war seit jeher Teil der katholischen Pfarrei Odenthal.
Jahr | Einwohner | Wohn- gebäude | Kategorie |
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1822[7] | 10 | Hof | |
1830[8] | 11 | Hof | |
1845[9] | 15 | 1 | Haus |
1871[10] | 14 | 2 | Hofstelle |
1885[11] | 8 | 2 | Wohnplatz |
1895[12] | 8 | 2 | Wohnplatz |
1905[13] | 5 | 1 | Wohnplatz |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Michael Gechter: Ein Überblick über den Forschungsstand zur Montanarchäologie im Bergischen Land, in: Bergbau im Bergischen Land, Geschichtsverein Rösrath, 32. Band 2002, S. 33, ISBN 3-922413-52-8
- ↑ Manfred Link: Das obere Dhünntal – Große Dhünntalsperre, Hrsg. Landschaft und Geschichte e. V., Odenthal 2010, S. 83
- ↑ Peter Kombüchen: Sibillenstiftung und Klosterpfarre Altenberg, in: Bergischer Kalender 1955, S. 35
- ↑ Karte abgerufen am 17. April 2017
- ↑ Das Dhünntal, Die Hofschaften abgerufen am 17. April 2017
- ↑ Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
- ↑ Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 1. Karl August Künnel, Halle 1821.
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
- ↑ Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
- ↑ Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
- ↑ Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
- ↑ Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marita Jendrischewski: Das Dhünntal – Menschen und Geschichte(n) einer versunkenen Landschaft, Verlag Jendrischewski, ISBN 978-3-00-047635-8
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zeitreise ins versunkene Dhünntal abgerufen am 14. April 2017
- Heimat wich Dhünn-Talsperre. Einer versunkenen Welt auf der Spur abgerufen am 14. April 2017