2. Garde-Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich) – Wikipedia

2. Garde-Infanterie-Brigade

Aktiv 29. April 1852 bis 6. Juni 1919
Staat Wappen Königreich Preußen
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Infanterie
Typ Brigade
Gliederung Gliederung
Unterstellung Gardekorps
Standort Berlin

Die 2. Garde-Infanterie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.

Die 2. Garde-Infanterie-Brigade wurde am 29. April 1852 neu aufgestellt, nachdem ihre Vorgängerin in 3. Garde-Infanterie-Brigade umbenannt worden war. Bis zum 26. Januar 1917 war sie Teil der 1. Garde-Division[1] des Gardekorps, gehörte danach zur 5. Garde-Division und hatte ihr Kommando von 1852 bis zur Demobilisierung im Jahre 1919 in Berlin.[2]

  • 1852 bis 1859

2. Garde-Regiment zu Fuß, 2. Garde-Landwehr-Regiment, Garde-Reserve Infanterie-Regiment[3][4]

  • 1860 bis 1872

2. Garde-Regiment zu Fuß, Garde-Füsilier-Regiment, 4. Garde-Regiment zu Fuß, 2. Garde-Landwehr-Regiment[5][6]

  • 1873 bis 1914

Wie vor, zusätzlich 2. Garde-Landwehr-Regiment, 4. Garde-Landwehr-Regiment, Garde-Füsilier-Landwehr-Regiment

  • Kriegsgliederung bei Mobilmachung 1914

Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3, 2. Garde-Regiment zu Fuß

  • Kriegsgliederung am 5. Juni 1917

Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3, 3. Garde-Regiment zu Fuß, Infanterie-Regiment Graf Tauentzien von Wittenburg (3. Brandenburgisches) Nr.20, MG-Scharfschützen-Abteilung 75

Deutscher Krieg 1866

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Krieg Preußens gegen das Kaisertum Österreich war die Brigade im Verband der 1. Garde-Division unter Führung des Generals Heinrich von Plonski an den Kämpfen beteiligt.

Deutsch-Französischer Krieg 1870/1871

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Deutsch-Französischen Krieg war die Brigade an den Schlachten bei Gravelotte und Sedan beteiligt, ebenso an der Belagerung von Paris.

Erster Weltkrieg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Mobilmachung im August 1914 musste die Brigade das Garde Brigade Ersatz Bataillon 2 aufstellen. Im Ersten Weltkrieg war die Brigade zunächst an der Westfront eingesetzt und wurde Mitte April 1915 an die Ostfront verlegt, wo sie an der Durchbruchsschlacht bei Gorlice-Tarnów beteiligt war, sowie von Juli an bei Krasnystaw und Biskupice sowie von der Wieprz bis Jasiolda im Einsatz. Im September 1915 kehrte sie an die Westfront zurück und kämpfte dort bis zu ihrem Wechsel zur 5. Garde-Division, die im Januar 1917 an der Westfront gebildet wurde und dort ausschließlich zum Einsatz kam. Zu den Kampfhandlungen, Gefechten und Schlachten siehe Kampfgeschehen der 1. Garde-Division sowie Kampfgeschehen der 5. Garde-Division .

Im Zuge der durch den Friedensvertrag von Versailles bedingten Demobilisierung wurde die Brigade 1919 aufgelöst.

Brigadekommandeure

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Name Datum[7]
Eduard von Schlichting[8] 4. Mai 1852 bis 24. April 1854
Eduard von Brauchitsch 25. April 1854 bis 11. Juni 1855
Ferdinand von Kleist 12. Juni 1855 bis 2. Juni 1858
Otto von der Mülbe 3. Juni 1858 bis 12. Mai 1861
Hermann von Walther und Croneck 13. Mai 1861 bis 13. Januar 1862
Friedrich von Clausewitz 14. Januar 1862 bis 16. Oktober 1864
Constantin von Alvensleben[9] 17. Oktober 1864 bis 29. Oktober 1866
Alexander von Pape 30. Oktober 1866 bis 17. Juli 1870
Alexander von Medem[10] 18. Juli 1870 bis 16. Juni 1871
Ernst von Krosigk 17. Juni 1871 bis 11. Dezember 1874
Oktavio von Boehn 12. Dezember 1874 bis 10. März 1876
Oskar von Meerscheidt-Hüllessem[11] 11. März 1876 bis 5. April 1880
Leo von Caprivi[12] 6. April 1880 bis 14. Mai 1883
Otto von Derenthall 15. Mai 1883 bis 23. November 1885
Hans Karl Georg von Kaltenborn-Stachau 24. November 1885 bis 26. Januar 1888
Wilhelm von Preußen 27. Januar 1888 bis 18. Juni 1888
Maximilian Vogel von Falckenstein 19. Juni 1888 bis 21. März 1889
Hermann von Wilczeck 22. März 1889 bis 17. April 1893
Adolf Keller 18. April 1893 bis 13. Mai 1894
Alkmar von Alvensleben 14. Mai 1894 bis 26. Januar 1897
Georg von Sausin de Montanières 27. Januar 1897 bis 15. November 1899
Dietrich Graf von Hülsen-Haeseler 16. November 1899 bis 8. April 1901
Reinhard von Scheffer-Boyadel 9. April 1901 bis 17. Mai 1903
Hermann von Strantz 18. Mai 1903 bis 15. Oktober 1906
Gustav von Berg 16. Oktober 1906 bis 26. Oktober 1908
Ferdinand von Quast 27. Oktober 1908 bis 12. Oktober 1910
Otto Freiherr von Stein zu Nord- und Ostheim 13. Oktober 1910 bis 19. März 1911
Walther Freiherr von Lüttwitz 20. März 1911 bis 30. September 1912
Roderich von Schoeler[13] 1. Oktober 1912 bis 3. Juli 1913
Hans Karl Schach von Wittau 4. Juli 1913 bis 6. September 1914
Engelbert von dem Busch 7. September 1914 bis 9. September 1914
Bernhard Finck von Finckenstein 10. September 1914 bis 2. Juni 1917
Georg Johow 3. Juni 1917 bis 2. Juli 1918
Ernst von Radowitz 3. Juli 1918 bis 6. Dezember 1918
Bernhard Finck von Finckenstein 7. Dezember 1918 bis 9. Februar 1919
Wilhelm Reinhard 10. Februar 1919 bis 6. Juni 1919 (Demobilisierung)
  • Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 275.
  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres. Verlag August Scherl, Berlin 1905, S. 778
Commons: 2. Garde-Infanterie-Brigade – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Die militärischen Machtverhältnisse der sechs europäischen Gross-Staaten in ihrer neuesten Gestalt 1863. Berlin 1863 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. F. Wilhelm Riehl: Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafthum Nieder-Lausitz. Berlin 1863 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Richard Braeuner: Geschichte der preussischen Landwehr. Berlin 1863 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Arwied von Witzleben: Heerwesen u. Infanteriedienst der k. preuß. Armee. Berlin 1851 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Österreichs Kämpfe im Jahre 1866; die Einleitungen zum Kriege und die Begebenheiten in Deutschland bis nach der Schlacht bei Langensalza. Berlin 1866 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Die Wehrkraft des Deutschen Reiches. Berlin 1872 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 205f.
  8. Hirtenfeld: Allgemeines militärisches Handbuch; Organisation der europäischen Heere. Berlin 1854 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Österreichs Kämpfe im Jahre 1866, Band 1. Berlin 1854 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Der deutsche Feldzug gegen Frankreich unter dem Könige Wilhelm. Berlin 1879 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Illustrierter Kalender für 1877. Berlin 1878 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  12. „Der Kamerad Wien, 1862 – 1896“, österreichisch-ungarische Wehr-Zeitung. Berlin 1883 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  13. Deutsche Rangliste umfassend das gesamte aktive Offizierkorps 1913. Berlin 1913 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).